Siat/Seth - Sogn Flurin
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Siat/Seth - Sogn Flurin
"Siat (deutsch Seth) war bis am 31. Dezember 2013 eine politische Gemeinde im Kreis Ruis im Bezirk Surselva des Kantons Graubünden in der Schweiz. Von den 193 Bewohnern Ende 2004 waren 191 Schweizer Staatsangehörige. Am 1. Januar 2014 fusionierte Siat mit den ehemaligen Gemeinden Castrisch, Duvin, Ilanz, Ladir, Luven, Pigniu, Pitasch, Riein, Rueun, Ruschein, Schnaus und Sevgein zur neuen Gemeinde Ilanz/Glion."
Quelle: Wikipedia
"Die Katholische Pfarrkirche St. Florinus - Geschichte und Baugeschichte.
Da der Titel St. Florinus zu Seth weder im karolingischen Urbar noch in den Pfäverser Rodeln vorkommt, ist nicht sicher zu entscheiden, ob St.Luzius oder St.Florinus die älteste Kirche von Seth ist. De Baubefund von St. Luzius im Zusammenhang mit der beherrschenden Lage abseits des Orts, für frühe Dorfkirchen in Graubünden geradezu typisch ist, spricht für das höhere Alter dieses Gotteshauses. Die erste dokumentarisch Nachricht über St. Florinus ist daher eine Urkunde vom 15. Mai 1481 (Die Kirchenpflege - des lb.hl. Fluris zu Sept" GA. Ruis Nr.1) Über die bauliche Gestalt der vorbarocken Kirche vermittelt uns das Visitations-Protokoll von 1643 einige Angaben (publiziert in BMBl. 1915, S.421): Sie war eine kleine Kirche mit gewölbtem Chor (gotisch?) und flach gedecktem Schiff. Der - damals mit Steinplatten gedeckte - Turm stand an der Nordseite des Schiffes nahe dem Chor; das alte Schiff lag demnach etwas mehr gegen Osten und dürfte nur die Breite des heutigen Chores gehabt haben. Der Turm wies gekuppelte Fenster auf (BMBl. 1915, S. 423), war also vielleicht noch romanisch. An die Stelle der mittelalterlichen Kirche trat ein am 21. September 1744 geweihter Neubau (GA. Nr. 27). Der alte Turm blieb."
Quelle: Website der Gemeinde
Bislang keine Informationen auf www.kirchbau.de
Informationen (Wikipedia) zu Florinus
Detaillierte Informationen in
HANS BATZ, Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden:
Band 3, Seite 143 - 147
sowie
ERWIN POESCHEL, Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden:
Band IV Birkhäuser Verlag Basel 1942
Scan zum Download (pdf) der entsprechenden Seiten 312 - 318
mit freundlicher Genehmigung des heutigen Rechteinhabers
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern
Die Fotografen der Abbildungen in Band IV
Siat/Seth - Sogn Flurin
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Antependium · Mensa
Siat/Seth - Sogn Flurin
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Altarkrone
Wenn Sie im Bild unten mit der Maus auf ein Rosenkranz-Medaillon zeigen, erscheint ein erläuternder Kurztext. Klick auf das Medaillon stellt dieses in Vergrößerung dar.
Rosenkranzbilder
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Antependium · Tabernakel
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Reliquienkasten links und rechts
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Hll. Lucius & Emerita
Altargiebel · Marienkrönung
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Stichkappen im Chor
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Antependium
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Antonius Legenden
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Altar Giebel
Siat/Seth - Sogn Flurin
Kreuzweg
Auf diese beachtenswerte Altar-Wanderung wurde ich aufmerksam durch Hinweise in den Schriften von Poeschel und Batz:
Sogn Flurin, erstmals 1481 erwähnt, wird im Visitationsprotokoll von 1641 genauer beschrieben. Diese Kirche wurde um 1740 niedergelegt und durch einen barocken Neubau ersetzt (1744 geweiht). Der alte Turm blieb zunächst stehen, musste 1924 wegen Baufälligkeit auch erneuert werden.
Der Hochaltar der ersten Kirche fand im Neubau des 18. Jahrhunderts keinen Platz. Der neue Hochaltar ist hier oben ausführlich dargestellt und dokumentiert.
Über den Verbleib in der Zeit zwischen ca. 1750 und 1875 fehlen mir noch Informationen. Dann taucht der Altar in Frankfurt auf, erworben vom Dompfarrer Münzenberger für den Kaiserdom. Dieser war 1866 abgebrannt. Der Striegel-Altar wurde hier aufgestellt, jedoch nicht mehr als Marien-Altar, sondern als Herz-Jesu-Altar. Die zentrale Muttergottes-Figur kam nach Clervaux (Luxemburg) in die Abtei St. Maurice (Vierge d'orée), für den Altar wurde eine neue Herz-Jesu-Statuette geschaffen.
Auch die heutige Predella ist nicht aus Siat, sondern ein Neubau um die Jahrhundertwende 1900. Die originale Predella wurde Teil des Kreuzaltars in der Kirche St. Leonhard in Frankfurt.
Dr. Elsbeth de Werth hat sich, wie wohl niemand sonst, mit der Ausstattung des Kaiserdoms beschäftigt und dies u.a. in drei Schriften niedergelegt:
Die Altarsammlung des Frankfurter Stadtpfarrers Ernst Franz August Münzenberger (1833-1890).
Ein Beitrag zur kirchlichen Kunst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
- Europäische Hochschulschriften Reihe XXVIII Kunstgeschichte Bd./Vol. 174 Dissertation 1992
Zum sogenannten Herz-Jesu-Altar im Frankfurter Dom
- Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst 62, 1993. Sonderdruck mit freundlicher Erlaubnis der Autorin hier zum Download [15,2 MB] (!)
Die Ausstattung des Frankfurter Domes
- hrsg. vom Bischöflichen Ordinariat des Bistums Limburg. Im Auftr. des Denkmalamtes der Stadt Frankfurt am Main bearb. von Elsbeth de Weerth. 1999 Verlag Waldemar Kramer GmbH, Frankfurt am Main
Aus diesen drei Schriften wird nachfolgend mehrfach zitiert, ohne dort nochmals die Quellen einzeln zu bennen. Ich danke Frau Dr. de Weerth sehr herzlich für Ihre Hilfe und Ihr Entgegenkommen.
Frankfurt - Dom (Siat - Sogn Flurin)
Beschreibung des Herz-Jesu-Altars
Frankfurt am Main Dom St. Bartholomäus
nördliches Querhaus, Ostwand Herz-Jesu-Altar
Flügelaltar mit Predella und Maßwerkkamm
Ivo Strigel, 1505, schwäbisch
Schrein: Tannenholz (?)
Figuren: Lindenholz
Tempera auf Holz
H. 164,5 cm, Br. 158 cm (Schrein)
H. 164,5 cm, Br. 79 cm (Flügel)
H. 76 cm, Br. 270 cm (Predella)
Im Schrein auf gestuftem Sockel Herz-Jesu-Figur flankiert von dem hl. Florinus mit der hl. Barbara und dem hl. König Luzius mit seiner Schwester Emerita. Auf den reliefierten Flügelinnenseiten links hll. Katharina und Bartholomäus, rechts Sebastian und Maria Magdalena. Auf den Flügelaußenseiten die gemalte Darstellung der Verkündigung und des Georgskampfes. Im Maßwerkkamm Papst Gregor. Predella mit sechs Heiligen unter Arkaden, in der Mitte Tabernakel mit Verkündigungsrelief.
Text der Sockelinschrift: A[nn]o milleno qu[in]ge[n]t[esimo] et in-super qu[in]to huc me fundauit / yvo [co]gno[m]i[n]e strigel Alman[us] genere / ex me[mm]inge[n] imp[er]iali virginis almi-vome purificationis marie.
Beschreibung des Herz-Jesu-Altars
Münzenberger erwarb ihn 1868 aus der Nachlaßversteigerung des Würzburger Sammlers Etlinger. 1879 wird er in Frankfurt, allerdings im Domkreuzgang abgestellt, zum erstenmal erwähnt. Ein Photo aus derselben Zeit zeigt den Flügelschrein noch auf seinem ursprünglichen Unterbau, einer Predella mit Büsten von Christus und den zwölf Aposteln, die von Münzenberger zusammen mit einem Kreuzigungsaltar wiederum an die Leonhardskirche in Frankfurt abgegeben wurde.
[Beim Erwerb durch Münzenberger] stand im Zentrum des Altars eine Maria mit Kind. Im Zuge gesteigerter Herz-Jesu-Verehrung wurde der Altar im Austausch der Marienstatue mit einer neugotischen Herz-Jesu-Figur umgewidmet.
Nach jüngsten Forschungen über die in großem Umfang arbeitende Werkstatt des Niklaus Weckmann werden die Schnitzfiguren des Sether Altars überzeugend einem aus dieser Ulmer Werkstatt hervorgegangenen Gesellen zugeschrieben, der zeitweilig in der Memminger Werkstatt des Ivo Strigel gearbeitet haben soll. Die Flügelmalereien und die Goldgründe gehen wohl auf die Strigel-Werkstatt selbst zurück, die den Marienaltar am Fest Mariae Reinigung (2. Februar) in der Kirche von Seth aufstellte.
Das erwähnte verlorene Gesprenge des Sether Altars wurde in Frankfurt um 1900 durch einen neu angefertigten Maßwerkkamm ersetzt. Die Provenienz der hier eingestellten, kleinen Gregorsfigur ist ungeklärt. Anstatt der urspünglichen Apostelpredella erhielt der Herz-Jesu-Altar ein neues Predellengehäuse mit Tabernakel aus der Werkstatt des Caspar Weis. Die kleinen spätgotischen Heiligenfiguren in den Arkaden stammen wohl aus der Sammlung Münzenberger.
Frankfurt - Dom (Siat - Sogn Flurin)
Predella mit sechs Heiligen unter Arkaden; in der Mitte Tabernakel mit Verkündigungsrelief. Text der Sockelinschrift:
A[nn]o milleno qu[in]ge[n]t[esimo] et in-super qu[in]to huc me fundauit / yvo [co]gno[m]i[n]e strigel Alman[us] genere / ex me[mm]inge[n] imp[er]iali virginis almi-vome purificationis marie.
Im Jahre 1505 stellte mich hier auf Ivo Strigel, von deutscher Abstammung aus der kaiserlichen [Stadt] Memmingen [am Tag] der Reinigung der Segen spendenden Jungfrau Maria.
Predella Details
Frankfurt - Dom (Siat - Sogn Flurin)
Frankfurt - Dom (Siat - Sogn Flurin)
Linker Flügel - Details
Frankfurt - Dom (Siat - Sogn Flurin)
Schrein - Details
Frankfurt - Dom (Siat - Sogn Flurin)
Rechter Flügel - Details · Papst Gregor
Frankfurt - Dom (Siat - Sogn Flurin)
Frankfurt - Dom (Siat - Sogn Flurin)
Frankfurt - Dom (Siat - Sogn Flurin)
Frankfurt - Dom (Siat - Sogn Flurin)
Zur Geschichte
Noch 1643 wird der Altar, bekrönt von einem inzwischen verlorenen Gesprenge mit Kruzifixus, in einem Visitationsprotokoll an seinem ursprünglichen Standort Siat/Seth genannt.
Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt gelangte der Marienaltar offenbar in den Kunsthandel, denn Stadtpfarrer Münzenberger erwarb ihn 1868 aus der Nachlaßversteigerung des Würzburger Sammlers Etlinger. 1879 wird er in Frankfurt, allerdings im Domkreuzgang abgestellt, zum erstenmal erwähnt. Ein Photo aus derselben Zeit zeigt den Flügelschrein noch auf seinem ursprünglichen Unterbau, einer Predella mit Büsten von Christus und den zwölf Aposteln, die von Münzenberger zusammen mit einem Kreuzigungsaltar wiederum an die Leonhardskirche in Frankfurt abgegeben wurde.
Frankfurt - Dom (Siat - Sogn Flurin)
Frankfurt - Dom (Siat - Sogn Flurin)
Digitale Rekonstruktion des Marienaltars:
Crucifix im Gesprenge aus einem Altar in Brigels/Breil - Kapelle Sogn Martin (unweit von Siat/Seth) entnommen und einmontiert.
Marienfigur aus Clervaux (Luxemburg) an Stelle der Herz-Jesu-Figur einmontiert
Predella aus dem Kreuzaltar der Leonhardskirche Frankfurt an Stelle der vorhandenen Predella einmontiert
Frankfurt - Dom (Siat - Sogn Flurin)
Vierge d'orée
In einem neuen Altarzusammenhang steht die originale zentrale Marienfigur seit 1910 als "vierge dorée" im Benediktinerkloster Clervaux in Luxemburg. Dort wird sie Bernhard Strigel zugeschrieben. Zuvor befand sie sich in der Kapelle des Jesuitenkonvikts in der Hauptstadt des Landes. Die Jesuiten hatten sie um 1900 direkt aus Frankfurt erhalten.
Vierge d'orée
Danksagung
Ich bedanke mich sehr bei Pater Eickhoff / Abbaye Saint Maurice in Clervaux (Luxemburg), der mir die Bilder der "Vierge d'orée" zur Verfügung gestellt hat.
==> Homepage der Abtei
Ebenso bedanke ich mich sehr herzlich bei Dr. Andreas Bomba, der mir beim Fotografieren des Herz-Jesu-Altars in Frankfurt geholfen hat, sowie vor allem bei Frau Dr. Elsbeth de Weerth, ohne deren Hilfe ich diese Rekonstruktion nicht hätte realisieren können.
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Siat/Seth - Impressum
Kirche Sogn Flurin fotografiert am 24.+28.06.2014
Herz-Jesu-Altar im Dom zu Frankfurt fotografiert am 24.07.2014
2014 Foto-Kunst Andreas Keller - Ehrenhalde 14, 70192 Stuttgart
Auf Kirchen-Online veröffentlicht am 03.10.2014
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