Reichenau 2: St. Georg

Informationen / Links zu

Reichenau Oberzell - St. Georg

"Die Georgskirche ist ein spätkarolingisches Kirchengebäude, das um das Jahr 900 errichtet und mehrfach erweitert wurde. Sie ist dem Heiligen Georg geweiht und gehört zu den ältesten Georgskirchen in Europa. Ihre bedeutenden Wandmalereien die teils in das 10./11. Jahrhundert, teils in das ausgehende 9. Jahrhundert datiert werden, gelten als Hauptzeugnisse der Malerei des Klosters Reichenau. Die Kirche gehört mit der ganzen Klosterinsel zum Weltkulturerbe der UNESCO. Seit November 2008 gibt es von der Kirche zudem einen virtuellen Nachbau in der Computerwelt Second Life.
Die von Hatto gegründete vorromanische Georgskirche steht auf einem kleinen Hügel nahe der Ostspitze der Bodenseeinsel. Die dreischiffige Basilika besitzt niedrige Seitenschiffe, einen Vierungsturm und einen rechteckigen, am Turm hochgezogenen Ostchor. Die Krypta unterhalb des Chors ist eine quadratische Halle; vier Säulen umrahmen hier einen Altar. Vielleicht war die Krypta zur Aufbewahrung der Georgsreliquien vorgesehen; dann muss sie in der Anfangsphase des Kirchenbaus entstanden sein.
Der erste, um das Jahr 900 unter Hatto III. angelegte Kirchenbau umfasste das heutige Langhaus mit seinen Säulenreihen und die Krypta. Für diese Zeit war das Kirchenschiff ein sehr großzügig angelegter Bau, dessen Größe auf die zu erwartende Heiligenverehrung hin gewählt war. Er besaß statt des heutigen rechteckigen Querhausflügels wahrscheinlich einen Chor mit drei Konchen, die die Funktion der Kirche als Reliquien- und Grabkirche sinnfällig machten.
Um 1000 wurde an der Westseite des Langhauses eine gerundete Apsis angefügt, möglicherweise, weil man die Georgs-Reliquien aus der Krypta in den Westbau verlagert hatte, um sie oberirdisch verehren zu können. Um diese Zeit könnten auch die Fresken des Langhauses entstanden sein. Im Anfang des 11. Jahrhundert schließlich entstand die niedrige, langgezogene Vorhalle und darüber die Michaelskapelle. Ebenfalls zu dieser Zeit wurden die runden Konchen des Querhauses in rechteckige Querhausflügel umgebaut."
Quelle: Wikipedia

Inhalt

Weitere Links:

Seelsorgeeinheit Reichenau · Kirche St. Georg

Informationen auf www.kirchbau.de

Informationen zu den Glocken

siehe auch: Katalog der Wandmalereien in den Kirchen und Kapellen Baden-Württemberg"s

Vielfaches Schrifttum, u.a. der kleine Kirchenführer "Die Reichenau und ihre drei Kirchen"
(1998) hrsg. vom Kath. Münsterpfarramt Reichenau-Mittelzell,
Faltblatt (gleiche Herausgeber) "Die biblische Botschaft" mit Beschreibung der Wandbilder (Wunder Jesu).

1.1 · Historische Karte der Reichenau

Im Reichenau-Museum (siehe auch Wikipedia)

1.2 · Außen

1.3 · Innen

2 · Die acht ottonischen Wandbilder der Wunder Jesu

sind bewundernswerte Zeugnisse der Kunst des Mittelalters. Je vier Bilder befinden sich an den Wänden zum Schiff und sind im Uhrzeigersinn zu lesen:
Nordwand von West nach Ost · Südwand von Ost nach West:

Osten
Chor mit Altar, Crucifix & Orgel
Triumphbogen (Vierung)

Nordwand

Schiff

Südwand

Die Heilung eines Blindgeborenen · 4

5 · Die Heilung eines Aussätzigen

Die Stillung des Sturms · 3

6 · Auferweckung des Jünglings von Naim

Die Heilung eines Wassersüchtigen am Sabbat · 2

7 · Die Heilung der blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Ja rus

Die Heilung des besessenen Geraseners · 1

8 · Die Auferweckung des Lazarus

Westapsis
Vorhalle
Westen

Im Verlag Jan Thorbecke erschien 1983 als Festschrift zum 80. Geburtstag des Reichenau-Forschers und Fotografen Theo Keller sen. eine sehr schöne Publikation von Wolfgang Erdmann mit ausführlichen Beschreibungen, theologischen Interpretationen, umfangreichem Literaturverzeichnis und hervorragenden Ablichtungen (Ektachrome) aus früher Zeit. Der Erwerb (antiquarisch, da vergriffen) ist höchst empfehlenswert. ISBN 3-7995-3500-4
Bedauerlicherweise hat der Rechtsnachfolger auf mehrere Anfragen / Bitten zur Übernahme der Bilder nicht reagiert. Meine Fotos hier vom März 2012 sind leider schon wesentlich undeutlicher und konturenloser, außerdem sind in der Kirche zur Überwachung zahlreiche Meßgeräte (vor allem der Luftfeuchtigkeit) von der Decke abgehängt, die - insbesondere bei den Darstellungen der Apostel - unschön die Bilder stören.

Bei den Fotos der Bilder der Wunder Jesu steht zuerst ein Ganzbild mit den Mäanderfriesen oben/unten, dann folgt die korrespondierende Bibelstelle aus den Evangelien (Synopse) und dann die Darstellung des Wunders in Bildausschnitt.
Zu unterst der "Titulus", die lateinische Bildunterschrift, entnommen der o.a. Festschrift. Dort wird die Quelle folgendermaßen angegeben: Beigegeben sind ferner die Übersetzungen von Rekonstruktionen der Bildtituli, wie sie Bernhard Bischoff vorgeschlagen hat (Martin 1975, S. 99-108).
Die Bibelstellen sind der Einheitsübersetzung von 1912 entnommen.

Alle Fotos sind durch Klick ins Bild vergrößerbar

2.1 · Die Heilung des besessenen Geraseners

Mt 8, 28-34
Die Heilung der zwei besessenen Gadarener

Mk 5, 1-20
Heilung des besessenen Geraseners

Lk 8,26-39
Die Heilung des besessenen Geraseners

(28) Und er kam ans andre Ufer in die Gegend der Gadarener. Da liefen ihm entgegen zwei Besessene; die kamen aus den Grabhöhlen und waren sehr gefährlich, so daß niemand diese Straße gehen konnte.
(29) Und siehe, sie schrien: Was willst du von uns, du Sohn Gottes? Bist du hergekommen, uns zu quälen, ehe es Zeit ist?
(30) Es war aber fern von ihnen eine große Herde Säue auf der Weide.
(31) Da baten ihn die bösen Geister und sprachen: Willst du uns austreiben, so laß uns in die Herde Säue fahren.
(32) Und er sprach: Fahrt aus! Da fuhren sie aus und fuhren in die Säue. Und siehe, die ganze Herde stürmte den Abhang hinunter in den See, und sie ersoffen im Wasser.
(33) Und die Hirten flohen und gingen hin in die Stadt und berichteten das alles und wie es den Besessenen ergangen war.
(34) Und siehe, da ging die ganze Stadt hinaus Jesus entgegen. Und als sie ihn sahen, baten sie ihn, daß er ihr Gebiet verlasse.

(1) Und sie kamen ans andre Ufer des Sees in die Gegend der Gerasener.
(2) Und als er aus dem Boot trat, lief ihm alsbald von den Gräbern her ein Mensch entgegen mit einem unreinen Geist,
(3) der hatte seine Wohnung in den Grabhöhlen. Und niemand konnte ihn mehr binden, auch nicht mit Ketten;
(4) denn er war oft mit Fesseln und Ketten gebunden gewesen und hatte die Ketten zerrissen und die Fesseln zerrieben; und niemand konnte ihn bändigen.
(5) Und er war allezeit, Tag und Nacht, in den Grabhöhlen und auf den Bergen, schrie und schlug sich mit Steinen.
(6) Als er aber Jesus sah von ferne, lief er hinzu und fiel vor ihm nieder
(7) und schrie laut: Was willst du von mir, Jesus, du Sohn Gottes, des Allerhöchsten? Ich beschwöre dich bei Gott: Quäle mich nicht!
(8) Denn er hatte zu ihm gesagt: Fahre aus, du unreiner Geist, von dem Menschen!
(9) Und er fragte ihn: Wie heißt du? Und er sprach: Legion heiße ich; denn wir sind viele.
(10) Und er bat Jesus sehr, daß er sie nicht aus der Gegend vertreibe.
(11) Es war aber dort an den Bergen eine große Herde Säue auf der Weide.
(12) Und die unreinen Geister baten ihn und sprachen: Laß uns in die Säue fahren!
(13) Und er erlaubte es ihnen. Da fuhren die unreinen Geister aus und fuhren in die Säue, und die Herde stürmte den Abhang hinunter in den See, etwa zweitausend, und sie ersoffen im See.
(14) Und die Sauhirten flohen und verkündeten das in der Stadt und auf dem Lande. Und die Leute gingen hinaus, um zu sehen, was geschehen war,
(15) und kamen zu Jesus und sahen den Besessenen, wie er dasaß, bekleidet und vernünftig, den, der die Legion unreiner Geister gehabt hatte; und sie fürchteten sich.
(16) Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, was mit dem Besessenen geschehen war, und das von den Säuen.
(17) Und sie fingen an und baten Jesus, aus ihrem Gebiet fortzugehen.
(18) Und als er in das Boot trat, bat ihn der Besessene, daß er bei ihm bleiben dürfe.
(19) Aber er ließ es ihm nicht zu, sondern sprach zu ihm: Geh hin in dein Haus zu den Deinen und verkünde ihnen, welch große Wohltat dir der Herr getan und wie er sich deiner erbarmt hat.
(20) Und er ging hin und fing an, in den Zehn Städten auszurufen, welch große Wohltat ihm Jesus getan hatte; und jedermann verwunderte sich.

(26) Und sie fuhren weiter in die Gegend der Gerasener, die Galiläa gegenüberliegt.
(27) Und als er ans Land trat, begegnete ihm ein Mann aus der Stadt, der hatte böse Geister; er trug seit langer Zeit keine Kleider mehr und blieb in keinem Hause, sondern in den Grabhöhlen.
(28) Als er aber Jesus sah, schrie er auf und fiel vor ihm nieder und rief laut: Was willst du von mir, Jesus, du Sohn Gottes des Allerhöchsten? Ich bitte dich: Quäle mich nicht!
(29) Denn er hatte dem unreinen Geist geboten, aus dem Menschen auszufahren. Denn der hatte ihn lange Zeit geplagt; und er wurde mit Ketten und Fesseln gebunden und gefangengehalten, doch er zerriß seine Fesseln und wurde von dem bösen Geist in die Wüste getrieben.
(30) Und Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Er antwortete: Legion. Denn es waren viele böse Geister in ihn gefahren.
(31) Und sie baten ihn, daß er ihnen nicht gebiete, in den Abgrund zu fahren.
(32) Es war aber dort auf dem Berg eine große Herde Säue auf der Weide. Und sie baten ihn, daß er ihnen erlaube, in die Säue zu fahren. Und er erlaubte es ihnen.
(33) Da fuhren die bösen Geister von dem Menschen aus und fuhren in die Säue; und die Herde stürmte den Abhang hinunter in den See und ersoff.
(34) Als aber die Hirten sahen, was da geschah, flohen sie und verkündeten es in der Stadt und in den Dörfern.
(35) Da gingen die Leute hinaus, um zu sehen, was geschehen war, und kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von dem die bösen Geister ausgefahren waren, sitzend zu den Füßen Jesu, bekleidet und vernünftig, und sie erschraken.
(36) Und die es gesehen hatten, verkündeten ihnen, wie der Besessene gesund geworden war.
(37) Und die ganze Menge aus dem umliegenden Land der Gerasener bat ihn, von ihnen fortzugehen; denn es hatte sie große Furcht ergriffen. Und er stieg ins Boot und kehrte zurück.
(38) Aber der Mann, von dem die bösen Geister ausgefahren waren, bat ihn, daß er bei ihm bleiben dürfe. Aber Jesus schickte ihn fort und sprach:
(39) Geh wieder heim und sage, wie große Dinge Gott an dir getan hat. Und er ging hin und verkündigte überall in der Stadt, wie große Dinge Jesus an ihm getan hatte.

Titulus-Rekonstruktion (Übersetzung) :

Der Teufel wird ausgetrieben, der den Namen Legion führt; da geht er in die Schweine ein; diese eilen in das tiefe Meer.

2.2 · Die Heilung eines Wassersüchtigen am Sabbat

Lk 14,1 -6
Die Heilung eines Wassersüchtigen am Sabbat

(1) Und es begab sich, daß er an einem Sabbat in das Haus eines Oberen der Pharisäer kam, das Brot zu essen, und sie belauerten ihn.
(2) Und siehe, da war ein Mensch vor ihm, der war wassersüchtig.
(3) Und Jesus fing an und sagte zu den Schriftgelehrten und Pharisäern: Ist's erlaubt, am Sabbat zu heilen oder nicht?
(4) Sie aber schwiegen still. Und er faßte ihn an und heilte ihn und ließ ihn gehen.
(5) Und er sprach zu ihnen: Wer ist unter euch, dem sein Sohn oder sein Ochse in den Brunnen fällt und der ihn nicht alsbald herauszieht, auch am Sabbat?
(6) Und sie konnten ihm darauf keine Antwort geben.

Titulus-Rekonstruktion (Übersetzung) :

Ein Wassersüchtiger, der Jesus entgegenläuft, wird geheilt. Beladen kommt er hierher, dann kehrt er ohne Last zurück.

2.3 · Die Stillung des Sturms

Mt 8, 23-27
Die Stillung des Sturms

Mk 4, 35-41
Die Stillung des Sturmes

Lk 8, 22-25
Die Stillung des Sturms

(23) Und er stieg in das Boot, und seine Jünger folgten ihm.
(24)Und siehe, da erhob sich ein gewaltiger Sturm auf dem See, so daß auch das Boot von Wellen zugedeckt wurde. Er aber schlief.
(25)Und sie traten zu ihm, weckten ihn auf und sprachen: Herr, hilf, wir kommen um!
(26)Da sagt er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam? Und stand auf und bedrohte den Wind und das Meer. Da wurde es ganz stille. (a)
(27)Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Was ist das für ein Mann, daß ihm Wind und Meer gehorsam sind?

(35) Und am Abend desselben Tages sprach er zu ihnen: Laßt uns hinüberfahren.
(36)Und sie ließen das Volk gehen und nahmen ihn mit, wie er im Boot war, und es waren noch andere Boote bei ihm.
(37)Und es erhob sich ein großer Windwirbel, und die Wellen schlugen in das Boot, so daß das Boot schon voll wurde.
(38)Und er war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, daß wir umkommen?
(39)Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig und verstumme! Und der Wind legte sich, und es entstand eine große Stille.
(40)Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?
(41)Sie aber fürchteten sich sehr und sprachen untereinander: Wer ist der? Auch Wind und Meer sind ihm gehorsam!

(22) Und es begab sich an einem der Tage, daß er in ein Boot stieg mit seinen Jüngern; und er sprach zu ihnen: Laßt uns über den See fahren. Und sie stießen vom Land ab.
(23) Und als sie fuhren, schlief er ein. Und es kam ein Windwirbel über den See, und die Wellen überfielen sie, und sie waren in großer Gefahr.
(24) Da traten sie zu ihm und weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Da stand er auf und bedrohte den Wind und die Wogen des Wassers, und sie legten sich, und es entstand eine Stille.
(25) Er sprach aber zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie aber fürchteten sich und verwunderten sich und sprachen zueinander: Wer ist dieser? Auch dem Wind und dem Wasser gebietet er, und sie sind ihm gehorsam.

Titulus-Rekonstruktion (Übersetzung) :

Gott schläft im Fleisch, der Sturm erhebt sich aus Ost und Süd, Er befiehlt mit Majestät. Wind und Wellen schweigen.

2.4 · Die Heilung eines Blindgeborenen

Jh 9, 1-41
Die Heilung eines Blindgeborenen

(1) Und Jesus ging vorüber und sah einen Menschen, der blind geboren war.
(2) Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Meister, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren ist?
(3) Jesus antwortete: Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm.
(4) Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.
(5) Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.
(6) Als er das gesagt hatte, spuckte er auf die Erde, machte daraus einen Brei und strich den Brei auf die Augen des Blinden.
(7) Und er sprach zu ihm: Geh zum Teich Siloah - das heißt übersetzt: gesandt - und wasche dich! Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder.
(8) Die Nachbarn nun und die, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sprachen: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte?
(9) Einige sprachen: Er ist's; andere: Nein, aber er ist ihm ähnlich. Er selbst aber sprach: Ich bin's.
(10) Da fragten sie ihn: Wie sind deine Augen aufgetan worden?
(11) Er antwortete: Der Mensch, der Jesus heißt, machte einen Brei und strich ihn auf meine Augen und sprach: Geh zum Teich Siloah und wasche dich! Ich ging hin und wusch mich und wurde sehend.
(12) Da fragten sie ihn: Wo ist er? Er antwortete: Ich weiß es nicht.
(13) Da führten sie ihn, der vorher blind gewesen war, zu den Pharisäern.
(14) Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Brei machte und seine Augen öffnete.
(15) Da fragten ihn auch die Pharisäer, wie er sehend geworden wäre. Er aber sprach zu ihnen: Einen Brei legte er mir auf die Augen, und ich wusch mich und bin nun sehend.

(16) Da sprachen einige der Pharisäer: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sprachen: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es entstand Zwietracht unter ihnen.
(17) Da sprachen sie wieder zu dem Blinden: Was sagst du von ihm, daß er deine Augen aufgetan hat? Er aber sprach: Er ist ein Prophet.
(18) Nun glaubten die Juden nicht von ihm, daß er blind gewesen und sehend geworden war, bis sie die Eltern dessen riefen, der sehend geworden war,
(19) und sie fragten sie und sprachen: Ist das euer Sohn, von dem ihr sagt, er sei blind geboren? Wieso ist er nun sehend?
(20) Seine Eltern antworteten ihnen und sprachen: Wir wissen, daß dieser unser Sohn ist und daß er blind geboren ist.
(21) Aber wieso er nun sehend ist, wissen wir nicht, und wer ihm seine Augen aufgetan hat, wissen wir auch nicht. Fragt ihn, er ist alt genug; laßt ihn für sich selbst reden.
(22) Das sagten seine Eltern, denn sie fürchteten sich vor den Juden. Denn die Juden hatten sich schon geeinigt: wenn jemand ihn als den Christus bekenne, der solle aus der Synagoge ausgestoßen werden.
(23) Darum sprachen seine Eltern: Er ist alt genug, fragt ihn selbst.
(24) Da riefen sie noch einmal den Menschen, der blind gewesen war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist.
(25) Er antwortete: Ist er ein Sünder? Das weiß ich nicht; eins aber weiß ich: daß ich blind war und bin nun sehend.
(26) Da fragten sie ihn: Was hat er mit dir getan? Wie hat er deine Augen aufgetan?
(27) Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habt's nicht gehört! Was wollt ihr's abermals hören? Wollt ihr auch seine Jünger werden?

(28) Da schmähten sie ihn und sprachen: Du bist sein Jünger; wir aber sind Moses Jünger.
(29) Wir wissen, daß Gott mit Mose geredet hat; woher aber dieser ist, wissen wir nicht.
(30) Der Mensch antwortete und sprach zu ihnen: Das ist verwunderlich, daß ihr nicht wißt, woher er ist, und er hat meine Augen aufgetan.
(31) Wir wissen, daß Gott die Sünder nicht erhört; sondern den, der gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den erhört er.
(32) Von Anbeginn der Welt an hat man nicht gehört, daß jemand einem Blindgeborenen die Augen aufgetan habe.
(33) Wäre dieser nicht von Gott, er könnte nichts tun.
(34) Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren und lehrst uns? Und sie stießen ihn hinaus.
(35) Es kam vor Jesus, daß sie ihn ausgestoßen hatten. Und als er ihn fand, fragte er: Glaubst du an den Menschensohn?
(36) Er antwortete und sprach: Herr, wer ist's? daß ich an ihn glaube.
(37) Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist's.
(38) Er aber sprach: Herr, ich glaube, und betete ihn an.
(39) Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, damit, die nicht sehen, sehend werden, und die sehen, blind werden.
(40) Das hörten einige der Pharisäer, die bei ihm waren, und fragten ihn: Sind wir denn auch blind?
(41) Jesus sprach zu ihnen: Wärt ihr blind, so hättet ihr keine Sünde; weil ihr aber sagt: Wir sind sehend, bleibt eure Sünde.

Titulus-Rekonstruktion (Übersetzung) :

Dieser, der ohne Augenlicht daherstürzt, wird mit Speichel und Lehm gesalbt.

2.5 · Die Heilung eines Aussätzigen

Mt 8, 1-4
Die Heilung eines Aussätzigen

Mk 1, 40-45
Die Heilung eines Aussätzigen

Lk 5, 12-15
Die Heilung eines Aussätzigen

(1) Als er aber vom Berge herabging, folgte ihm eine große Menge.
(2) Und siehe, ein Aussätziger kam heran und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen.
(3) Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will's tun; sei rein! Und sogleich wurde er von seinem Aussatz rein.
(4) Und Jesus sprach zu ihm: Sieh zu, sage es niemandem, sondern geh hin und zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, die Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis.

(40) Und es kam zu ihm ein Aussätziger, der bat ihn, kniete nieder und sprach zu ihm: Willst du, so kannst du mich reinigen.
(41) Und es jammerte ihn, und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will's tun; sei rein!
(42) Und sogleich wich der Aussatz von ihm, und er wurde rein.
(43) Und Jesus drohte ihm und trieb ihn alsbald von sich
(44) und sprach zu ihm: Sieh zu, daß du niemandem etwas sagst; sondern geh hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis.
(45) Er aber ging fort und fing an, viel davon zu reden und die Geschichte bekanntzumachen, so daß Jesus hinfort nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an einsamen Orten; doch sie kamen zu ihm von allen Enden.

(12) Und es begab sich, als er in einer Stadt war, siehe, da war ein Mann voller Aussatz. Als der Jesus sah, fiel er nieder auf sein Angesicht und bat ihn und sprach: Herr, willst du, so kannst du mich reinigen.
(13) Und er streckte die Hand aus und rührte ihn an und sprach: Ich will's tun, sei rein! Und sogleich wich der Aussatz von ihm.
(14) Und er gebot ihm, daß er's niemandem sagen sollte. Geh aber hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis.
(15) Aber die Kunde von ihm breitete sich immer weiter aus, und es kam eine große Menge zusammen, zu hören und gesund zu werden von ihren Krankheiten.

2.6 · Der Jüngling zu Nain

Lk 7,11-17
Der Jüngling zu Nain

(11) Und es begab sich danach, daß er in eine Stadt mit Namen Nain ging; und seine Jünger gingen mit ihm und eine große Menge.
(12) Als er aber nahe an das Stadttor kam, siehe, da trug man einen Toten heraus, der der einzige Sohn seiner Mutter war, und sie war eine Witwe; und eine große Menge aus der Stadt ging mit ihr.
(13) Und als sie der Herr sah, jammerte sie ihn, und er sprach zu ihr: Weine nicht!
(14) Und trat hinzu und berührte den Sarg, und die Träger blieben stehen. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, steh auf!
(15) Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden, und Jesus gab ihn seiner Mutter.
(16) Und Furcht ergriff sie alle, und sie priesen Gott und sprachen: Es ist ein großer Prophet unter uns aufgestanden, und: Gott hat sein Volk besucht.
(17) Und diese Kunde von ihm erscholl in ganz Judäa und im ganzen umliegenden Land.

Titulus-Rekonstruktion (Übersetzung) :

Toter, steh rasch auf, richte dich auf, sprich und kehre zum Leben zurück. Vertreibe dadurch alle Trauer Deiner verwitweten Mutter.

2.7 · Die Heilung der blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Jaïrus

Mt 9, 18-26
Die Heilung der blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Ja rus

Mk 5, 21-43
Die Heilung einer blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Ja rus

Lk 8, 40-56
Die Heilung einer blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Ja rus

(18) Als er dies mit ihnen redete, siehe, da kam einer von den Vorstehern der Gemeinde, fiel vor ihm nieder und sprach: Meine Tochter ist eben gestorben, aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie lebendig.
(19) Und Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern.
(20) Und siehe, eine Frau, die seit zwölf Jahren den Blutfluß hatte, trat von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes.
(21) Denn sie sprach bei sich selbst: Könnte ich nur sein Gewand berühren, so würde ich gesund.
(22) Da wandte sich Jesus um und sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und die Frau wurde gesund zu derselben Stunde.
(23) Und als er in das Haus des Vorstehers kam und sah die Flötenspieler und das Getümmel des Volkes,
(24) sprach er: Geht hinaus! Denn das Mädchen ist nicht tot, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn.
(25) Als aber das Volk hinausgetrieben war, ging er hinein und ergriff sie bei der Hand. Da stand das Mädchen auf.
(26) Und diese Kunde erscholl durch dieses ganze Land.

(21) Und als Jesus wieder herübergefahren war im Boot, versammelte sich eine große Menge bei ihm, und er war am See.
(22) Da kam einer von den Vorstehern der Synagoge, mit Namen Ja rus. Und als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen
(23) und bat ihn sehr und sprach: Meine Tochter liegt in den letzten Zügen; komm doch und lege deine Hände auf sie, damit sie gesund werde und lebe.
(24) Und er ging hin mit ihm. Und es folgte ihm eine große Menge, und sie umdrängten ihn.
(25) Und da war eine Frau, die hatte den Blutfluß seit zwölf Jahren
(26) und hatte viel erlitten von vielen Ärzten und all ihr Gut dafür aufgewandt; und es hatte ihr nichts geholfen, sondern es war noch schlimmer mit ihr geworden.
(27) Als die von Jesus hörte, kam sie in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand.
(28) Denn sie sagte sich: Wenn ich nur seine Kleider berühren könnte, so würde ich gesund.
(29) Und sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes, und sie spürte es am Leibe, daß sie von ihrer Plage geheilt war.
(30) Und Jesus spürte sogleich an sich selbst, daß eine Kraft von ihm ausgegangen war, und wandte sich um in der Menge und sprach: Wer hat meine Kleider berührt?
(31) Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, daß dich die Menge umdrängt, und fragst: Wer hat mich berührt?
(32) Und er sah sich um nach der, die das getan hatte.
(33) Die Frau aber fürchtete sich und zitterte, denn sie wußte, was an ihr geschehen war; sie kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.
(34) Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!
(35) Als er noch so redete, kamen einige aus dem Hause des Vorstehers der Synagoge und sprachen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du weiter den Meister?
(36) Jesus aber hörte mit an,* was gesagt wurde, und sprach zu dem Vorsteher: Fürchte dich nicht, glaube nur!
*Es kann auch übersetzt werden: Jesus aber überhörte... .
(37) Und er ließ niemanden mit sich gehen als Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.
(38) Und sie kamen in das Haus des Vorstehers, und er sah das Getümmel, und wie sehr sie weinten und heulten.
(39) Und er ging hinein und sprach zu ihnen: Was lärmt und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft.
(40) Und sie verlachten ihn. Er aber trieb sie alle hinaus und nahm mit sich den Vater des Kindes und die Mutter und die bei ihm waren, und ging hinein, wo das Kind lag,
(41) und ergriff das Kind bei der Hand und sprach zu ihm: Talita kum! - das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!
(42) Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher; es war aber zwölf Jahre alt. Und sie entsetzten sich sogleich über die Maßen.
(43) Und er gebot ihnen streng, daß es niemand wissen sollte, und sagte, sie sollten ihr zu essen geben.

(40) Als Jesus zurückkam, nahm ihn das Volk auf; denn sie warteten alle auf ihn.
(41) Und siehe, da kam ein Mann mit Namen Ja rus, der ein Vorsteher der Synagoge war, und fiel Jesus zu Füßen und bat ihn, in sein Haus zu kommen;
(42) denn er hatte eine einzige Tochter von etwa zwölf Jahren, die lag in den letzten Zügen. Und als er hinging, umdrängte ihn das Volk.
(43) Und eine Frau hatte den Blutfluß seit zwölf Jahren; die hatte alles, was sie zum Leben hatte, für die Ärzte aufgewandt und* konnte von keinem geheilt werden.
*Der Versteil hatte alles ... aufgewandt und findet sich bei einigen wichtigen Textzeugen nicht.
(44) Die trat von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; und sogleich hörte ihr Blutfluß auf.
(45) Und Jesus fragte: Wer hat mich berührt? Als es aber alle abstritten, sprach Petrus: Meister, das Volk drängt und drückt dich.
(46) Jesus aber sprach: Es hat mich jemand berührt; denn ich habe gespürt, daß eine Kraft von mir ausgegangen ist.
(47) Als aber die Frau sah, daß es nicht verborgen blieb, kam sie mit Zittern und fiel vor ihm nieder und verkündete vor allem Volk, warum sie ihn angerührt hatte und wie sie sogleich gesund geworden war.
(48) Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh hin in Frieden!
(49) Als er noch redete, kam einer von den Leuten des Vorstehers der Synagoge und sprach: Deine Tochter ist gestorben; bemühe den Meister nicht mehr.
(50) Als aber Jesus das hörte, antwortete er ihm: Fürchte dich nicht; glaube nur, so wird sie gesund!
(51) Als er aber in das Haus kam, ließ er niemanden mit hineingehen als Petrus und Johannes und Jakobus und den Vater und die Mutter des Kindes.
(52) Sie weinten aber alle und klagten um sie. Er aber sprach: Weint nicht! Sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft.
(53) Und sie verlachten ihn, denn sie wußten, daß sie gestorben war.
(54) Er aber nahm sie bei der Hand und rief: Kind, steh auf!
(55) Und ihr Geist kam wieder, und sie stand sogleich auf. Und er befahl, man solle ihr zu essen geben.
(56) Und ihre Eltern entsetzten sich. Er aber gebot ihnen, niemandem zu sagen, was geschehen war.

Titulus-Rekonstruktion (Übersetzung) :

Toter, steh rasch auf, richte dich auf, sprich und kehre zum Leben zurück. Vertreibe dadurch alle Trauer Deiner verwitweten Mutter.

2.8 · Die Auferweckung des Lazarus

Jh 11, 1-45
Die Auferweckung des Lazarus

(1) Es lag aber einer krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf Marias und ihrer Schwester Marta.
(2) Maria aber war es, die den Herrn mit Salböl gesalbt und seine Füße mit ihrem Haar getrocknet hatte. Deren Bruder Lazarus war krank.
(3) Da sandten die Schwestern zu Jesus und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du liebhast, liegt krank.
(4) Als Jesus das hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde.
(5) Jesus aber hatte Marta lieb und ihre Schwester und Lazarus.
(6) Als er nun hörte, daß er krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war;
(7) danach spricht er zu seinen Jüngern: Laßt uns wieder nach Judäa ziehen!
(8) Seine Jünger aber sprachen zu ihm: Meister, eben noch wollten die Juden dich steinigen, und du willst wieder dorthin ziehen?
(9) Jesus antwortete: Hat nicht der Tag zwölf Stunden? Wer bei Tag umhergeht, der stößt sich nicht; denn er sieht das Licht dieser Welt.
(10) Wer aber bei Nacht umhergeht, der stößt sich; denn es ist kein Licht in ihm.
(11) Das sagte er, und danach spricht er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft, aber ich gehe hin, ihn aufzuwecken.
(12) Da sprachen seine Jünger: Herr, wenn er schläft, wird's besser mit ihm.
(13) Jesus aber sprach von seinem Tode; sie meinten aber, er rede vom leiblichen Schlaf.
(14) Da sagte es ihnen Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben;
(15) und ich bin froh um euretwillen, daß ich nicht dagewesen bin, damit ihr glaubt. Aber laßt uns zu ihm gehen!
(16) Da sprach Thomas, der Zwilling genannt wird, zu den Jüngern: Laßt uns mit ihm gehen, daß wir mit ihm sterben!

(17) Als Jesus kam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grabe liegen.
(18) Betanien aber war nahe bei Jerusalem, etwa eine halbe Stunde entfernt.
(19) Und viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, sie zu trösten wegen ihres Bruders.
(20) Als Marta nun hörte, daß Jesus kommt, geht sie ihm entgegen; Maria aber blieb daheim sitzen.
(21) Da sprach Marta zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.
(22) Aber auch jetzt weiß ich: Was du bittest von Gott, das wird dir Gott geben.
(23) Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.
(24) Marta spricht zu ihm: Ich weiß wohl, daß er auferstehen wird - bei der Auferstehung am Jüngsten Tage.
(25) Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt;
(26) und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?
(27) Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, daß du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist.
(28) Und als sie das gesagt hatte, ging sie hin und rief ihre Schwester Maria heimlich und sprach zu ihr: Der Meister ist da und ruft dich.
(29) Als Maria das hörte, stand sie eilend auf und kam zu ihm.
(30) Jesus aber war noch nicht in das Dorf gekommen, sondern war noch dort, wo ihm Marta begegnet war.
(31) Als die Juden, die bei ihr im Hause waren und sie trösteten, sahen, daß Maria eilend aufstand und hinausging, folgten sie ihr, weil sie dachten: Sie geht zum Grab, um dort zu weinen.
(32) Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und sah ihn, fiel sie ihm zu Füßen und sprach zu ihm: Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.

(33) Als Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, ergrimmte er im Geist und wurde sehr betrübt
(34) und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh es!
(35) Und Jesus gingen die Augen über.
(36) Da sprachen die Juden: Siehe, wie hat er ihn liebgehabt!
(37) Einige aber unter ihnen sprachen: Er hat dem Blinden die Augen aufgetan; konnte er nicht auch machen, daß dieser nicht sterben mußte?
(38) Da ergrimmte Jesus abermals und kam zum Grab. Es war aber eine Höhle, und ein Stein lag davor.
(39) Jesus sprach: Hebt den Stein weg! Spricht zu ihm Marta, die Schwester des Verstorbenen: Herr, er stinkt schon; denn er liegt seit vier Tagen.
(40) Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?
(41) Da hoben sie den Stein weg. Jesus aber hob seine Augen auf und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast.
(42) Ich weiß, daß du mich allezeit hörst; aber um des Volkes willen, das umhersteht, sage ich's, damit sie glauben, daß du mich gesandt hast.
(43) Als er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!
(44) Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löst die Binden und laßt ihn gehen!
(45) Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus tat, glaubten an ihn.

Titulus-Rekonstruktion (Übersetzung) :

Lazarus, komm heraus, der du schon den vierten Tag im Grabe bist. Zerreiße die Trägheit des Todes. Dies zeigt das Bild, das sich darbietet.

3 · Fresken am Triumphbogen

Schriftband Triumphbogen

CHRISTUS VINCIT CHRISTUS REGNAT CHRISTUS IMPERAT CHRISTUS AB OMNI MALO PLEBEM SUAM DEFENDAT
Christus siegt, Christus herrscht, Christus befiehlt; Christus verteidige sein Volk vor allem Bösen

4 · Die zwölf Apostel

In gleicher Systematik wie die 8 Wunderbilder sind die 12 Apostel dargestellt; über den Wunderbildern; je 6 auf der Nord- und auf der Südwand.
Klick in ein Bild öffnet die Galerie

5 · Zehn Äbte (?)

Unter den 8 Wunderbildern sind 10 Äbte (?) auf den Bogenzwickeln über den Säulen dargestellt; je 5 auf der Nord- und auf der Südwand analog zu den 12 Aposteln

6.1 · Chor / Altar / Crucifix

6.2 · Die Orgel

(im Chor / Südseite)

Informationen zur Orgel

19 klingende Register, 2 Pedaltransmissionen
1106 Pfeifen aus Zinn-Legierungen und Holz, zu 80% aus der Vorgängerorgel stammend
Mechanische Spieltraktur mit einschenkligen Tasten
Mechanische Registratur in griffgünstiger Anordnung,
2 Kollektivtritte
Baujahr 1985 Mönch Orgelbau Überlingen

Orgel-Disposition

Hauptwerk I. Man. C-g3

Brustwerk II. Man. C-g3

Pedalwerk C-f1

Principal 8'
Gemshorn 8'
Octave 4'
Quinte 2 2/3'
Waldflöte 2'
Mixtur 4f. 1 1/3'
Trompete 8'

Gedackt 8'
Flöte 4'
Nazard 2 2/3'
Doublette 2'
Terz 1 3/5'
Larigot 1 1/3'
Sifflet 1'
Krummhorn 8'
- Tremulant

Subbaß 16'
Principal 8' (T)
Gedacktbaß 8'
Tenoroctave 4'
Posaune 16'
Trompete 8' (T)

Koppeln: II/I, II/P, I/P

Intonation: Harald Oschler
Expertise: Konrad Philipp Schuba, Konstanz
Quelle: Website der Fa. Mönch Orgelbau Überlingen

7 · Schiff und West-Apsis mit Weltgericht

    • (entstanden 1708)

8.1 · Im Garten Gethsemane

Nische in der Westwand, nördliche Seite

8.2 · Maria / Pietà / Schmerzensmann / Hl. Georg

8.3 · Kreuzgewölbe

9 · Spottbild

An der Nordwand des Langhauses ist neben den Altarstufen ein seltenes Spottbild aus dem 14. Jh. erhalten, das das Geschwätz der "tumben wibun", der törichten Frauen kritisiert. Dort heißt es:

Ich wil hie schribvn
von diesen tvmben wibvn
was hie wirt plapla gvsprochvn
vppigs in der wochvn
was wirt allvs wol gvdaht
so es wirt für den richtvr braht

(Ich will hier von den dummen Weibern schreiben; was hier an Blabla die ganze Woche geredet wird, dessen wird gedacht werden, wenn es einmal vor dem Richter steht.)

Das Gedicht ist auf eine Kuhhaut geschrieben, die von vier Teufeln im Kreis gedreht wird, und illustriert so wörtlich die Redensart vom Geschwätz, das auf keine Kuhhaut geht. Das Bild, in Sichtweite des Altars angebracht, mag den Priester ermahnt haben, in seiner Rede auf "weibisches Geplapper" zu verzichten.
Quelle: Wikipedia

zum Seitenanfang

Impressum

St. Georg fotografiert am 10.03.2006, 03.04.2009, 17.03.2012
(c) 2012 Foto-Kunst Andreas Keller - Ehrenhalde 14, 70192 Stuttgart
Auf Kirchen-Online veröffentlicht am 04.04.2012

Übertragen in neues Webdesign im Juni 2024, inkl. update aller Links

Zum Hauptmenü · Kirchen und Kapellen...
































********