Stgt-Bad Cannstatt · Liebfrauenkirche

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Stgt-Bad Cannstatt - Liebfrauenkirche

"Massiv und wehrhaft steht sie da, die Liebfrauenkirche. Als ein Kind ihrer Zeit ist sie dem historisierenden Stil verpflichtet, verbindet die Kraft des neoromanischen Baustils mit Elementen der Leichtigkeit der Neogotik.
Erbaut wurde sie in den Jahren 1907 bis 1909 durch den bekannten Kirchenarchitekten Josef Cades, der in Stuttgart zuvor bereits St. Johannes in Untertürkheim oder St. Elisabeth im Stuttgarter Westen und zahlreiche weitere Kirchen der Diözese geplant und errichtet hatte. Am 8. April 1908 wurde der Grundstein gelegt, der noch heute im Windfang des Hauptportales links neben dem Eingang zu sehen ist. "

Quelle: Beginn einer sehr umfangreichen Darstellung auf der Website der Kirchgemeinde von 2014. Heute (2024) keine Informationen auf der Website
dort weitere Informationen zu: Kriegsschäden, Innensanierung 1963/64, Innensanierung 2006/07 sowie ein umfassender Rundgang durch die Kirche

In der Kirche ist ein kleines Faltblatt "Leitfaden durch die Liebfrauenkirche" mit den wichtigsten Informationen zu finden.

Zum 50jährigen Bestehen der Liebfrauenkirche (1959) erschien eine Festschrift "1800 Jahre Katholisches Leben", in welcher man sehr vieles über die Geschichte der Kirchgemeinden Bad Cannstatts erfährt. Insbesondere ist die wechselhafte Geschichte der St. Martin-Gemeinde / -Kirche ausführlich dargestellt, die bis Anfang des 20. Jahrhunderts das katholisch-kirchliche Leben Bad Cannstatts und Umgebung bestimmte.
Über "Die äußere Gestalt des Gotteshauses" ist dort zu lesen (S. 130):
"Wuchtig und beherrschend steht die größte aller Stuttgarter Kirchen mit 1200 Sitzplätzen in dem rasch besiedelten Stadtteil. Sie hat die Grundform der altchristlichen, dreischiffigen Basilika. Der vorherrschend romanische Stil ist verbunden mit dem gotischen Baustil. Denn Architekt Cades, der Erbauer noch anderer Stuttgarter Kirchen, bereicherte den Bau neben romanischen Rundbogen auch mit einem gotischen Kreuzgewölbe, mit Gurten und Rippen. Spitzbogen und Strebepfeiler konnten am leichtesten den Seitendruck und Seitenschub des Hoch- und Mauerwerks auffangen. Beim Fliegerangriff 1944 brach das ganze Kreuzgurtengewölbe ein. Es wurde durch eine flache Holzdecke ersetzt. Der Außenbau ist reich gegliedert durch hervortretende Strebepfeiler und Schwibbogen. Der 40 m hohe Hauptturm hat fünf Stockwerke. Eine mächtige Fensterrosette an der Stirnseite und je eine am rechten und linken Teil des Querschiffes sind mit reichen Ornamenten geziert. Die Kirche besitzt einen großen, dem Bau gut eingegliederten Chorumgang mit 350 zierlichen Säulchen und Ornamenten, wie dies bei keiner Kirche unserer Diözese zu sehen ist. Die Galerien über den Seitenschiffen und dem Chorumgang schaffen zusätzlichen Raum für einige hundert Personen bei besonderen Anlässen. Mit den Stehplätzen vermag das Gotteshaus bei einer Länge von 60 m und einer Breite von 27 m 3000-3500 Personen zu fassen. Das Querschiff zwischen Langhaus und Chor bietet in den beiden Armen zwei Seitenkapellen Platz..."

Informationen auf www.kirchbau.de

Inhalt

Zum 75jährigen Bestehen publizierte die Gemeinde eine Festschrift, in der u.a. die Geschichte 1912-1948 und 1948-1984 dargestellt ist. Dieser Festschrift ist die Übersichtskarte über das Dekanat Stuttgart-Bad Cannstatt (Stand 1984) entnommen, ebenso die Beschreibung der 7 Obergadenfenster (s. 3.2) im Chor.

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1 · Außen

2.1 · Innen Übersicht

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2.2 · Linker & rechter Seitenaltar

3.1 · Chor: Osterkerze, Ambo, Altar, Tabernakel, Vortragekreuz

Von November 1963 bis April 1964 wird der Altarraum gemäß den Vorschlägen des 2. Vatikanischen Konzils umgestaltet. Dies geschieht unter dem Architekten Albert Hänle aus Schwäbisch Gmünd. Der Emporen Umgang im Chorraum wird entfernt, die Chorfenster vergrößert, der Hochaltar aus dem Jahre 1909 wird abgebaut und ein freistehender Altar errichtet. Noch vorhandene Teile des Hochaltars sind auf der linken Querschiffsempore angebracht. Die Kanzel wird aufgegeben, dafür wird im Altarraum ein Ambo aufgestellt.

Der nun freistehende Altar steht im Zentrum der Eucharistiefeier. Der Unterbau des Altars zeigt die Symbole der Evangelisten:
Matthäus = Mensch. Sein Evangelium beginnt mit der Darlegung des menschlichen Stammbaums Jesu.
Markus = Löwe. Das Markus-Evangelium beginnt mit dem Täufer Johannes, dem Rufer in der Wüste
Lukas = Stier. Der Stier gilt als Opfertier. Das Opfer des Zacharias steht im Lukas-Evangelium am Anfang.
Johannes = Adler. Das Kreisen des Adlers wird mit dem Stil des Johannes-Evangeliums in Verbindung gebracht. Es ist geprägt durch Gespräche, die Behandlung von Einwänden und Betrachtungen von mehreren Seiten.

Der Ambo, links im Chorraum, ist das Zentrum des Wortgottesdienstes, für Lesungen, Evangelium und für die Predigt. Das Relief zeigt die Frau aus der Offenbarung 12: Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von 12 Sternen auf ihrem Haupt."

Rechts im Chorraum steht der Tabernakel, in dem die vom Priester konsekrierten Hostien, also der Leib Christi, aufbewahrt sind. Das ewige Licht zeigt dieses an. Das Bronzerelief des Tabernakels zeigt den Pelikan, der sich selbst verwundet, um seine Kinder mit Blut zu nähren - ein Symbol für die sich selbst aufopfernde Liebe Christi.

Taufstein, Altar, Ambo und Tabernakel hat 1964 Josef Henger aus Trientiner Marmor und Bronze geschaffen.

Quelle: Faltblatt Kirchenführer

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3.2 · Säulenkapitelle & Obergaden- & Chorfenster

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O1 - O7 = Obergadenfenster

C1 - C6 = Chorfenster

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Wer vor dem Chorraum in der Vierung des Kirchenraumes Halt macht, dem eröffnet sich ein Blick auf das beeindruckende Bildprogramm der Fenster der Liebfrauenkirche im Chorraum, den Querhausarmen und dem Westportal. Die Fenster und Rosetten wurden 1963/64 durch den Ulmer Künstler Wilhelm Geyer geschaffen.

Die Obergadenfenster thematisieren Maria im Heilsplan Gottes und bilden entscheidende Stationen im Leben der Gottesmutter ab.

Die großen Fenster im Chorumgang zeigen zentrale im Alten und Neuen Testament überlieferte Szenen der Heilsgeschichte.

Quelle: Website 2014 der Kirchgemeinde

Die Beschreibung der 7 Obergadenfenster ist der Broschüre 75 Jahre entnommen.

3.3 · Chorfenster 1: Menschwerdung

Chorfenster 1 Detail

3.3 · Chorfenster 2: Abendmahl

Chorfenster 2 Detail

3.3 · Chorfenster 3: Kreuzestod

Chorfenster 3 Detail

3.3 · Chorfenster 4: Auferstehung

Chorfenster 4 Detail

3.3 · Chorfenster 5: Himmelfahrt

Chorfenster 5 Detail

3.3 · Chorfenster 6: Wiederkunft

Chorfenster 6 Detail

4.1 · Die Orgel

Informationen zur Orgel

Historie der Walcker-Orgel in der Liebfrauenkirche:
Die Orgel(n) der Liebfrauenkirche haben im letzten Jahrhundert eine bewegende Geschichte hinter sich. Hier kurze Auszüge der Orgelhistorie:

1912: Einweihung der dreimanualigen Gebrüder Späth-Orgel mit 32 Registern
1944: Kriegszerstörung der Orgel
1948: Neubau des 1. Teilabschnittes der Walcker-Orgel: Schwellwerk (mit noch verwendbaren Pfeifen der Späth-Orgel), einige Pedalregister und Behelfsspieltisch
1957: Neubau des 2. Teilabschnittes: Positiv und freistehender neuer Spieltisch
1962: Neubau des 3. Teilabschnittes: 1. Manual und Pedalwerk. Orgelweihe am 8.7.. Der Orgelprospekt stammt von Dr. Walter Supper
1972: Unwetterschaden
1973-1977: Umbau und Neuintonation der Orgel durch die OBF Köberle
1975: Orgelweihe
1985/1986: Orgelinstandsetzung und Registerumbau
1988: Orgelinstandsetzung durch Orgelbauer Diethelm Berner
2007: Umfangreiche Orgelrenovierung und Neuintonation durch OBF Mauch

Disposition nach der Kirchenrenovierung 2007

I. Manual Hauptwerk

II. Manual Rückpositiv

III. Manual Schwelllwerk

Pedal

23. Bourdon 16"
24. Principal 8"
25. Flöte 8"
26. Viola di Gamba 8"
27. Octav 4"
28. Flöte 4"
29. Quint 2 2/3"
30. Octav 2"
31. Cornett 3 5f 2 2/3"
32. Mixtur 6-7f 2"
33. Fagott 16
34. Trompete 8"
35. Tremulant
36. Sub I
37. Super I

38. Bourdon 8"
39. Principal 4"
40. Rohrflöte 4"
41. Octav 2"
42. Sesquialtera 2f 2 2/3' + 1 3/5'
43. Quint 1 1/3'
44. Krummhorn 8"
45. Tremulant

46. Principal 8"
47. Rohrgedeckt 8'
48. Salicional 8
49. Vox coelesitis 8"
50. Principal 4"
51. Nasard 2 2/3'
52. Flautino 2"
53. Terz 1 3/5'
54. Mixtur 4f 1
55. Trompette harmonique 8
56. Oboe 8"
57. Tremulant
58. Sub III
59. Super III

1. Untersatz 32"
2. Principalbass 16"
3. Subbass 16"
4. Octavbass 8"
5. Gedecktbass 8"
6. Violoncello 8
7. Octav 4"
8. Basszink 5 1/3'
9. Posaune 16"
10. Bombarde 8'

Koppeln
11. Sub III/II
12. Super III/II
13. Sub III/I
14. Super III/I
15. Super III/P
16. Super I/P


17. III/II
18. III/I
19. II/I
20. III/P
21. II/P
22. I/P


8000-facher Setzer
Tutti
Walze
Sequenzer

Veränderungen im Jahr 2007 an der Walcker-Orgel in der Liebfrauenkirche:
Auf Grund technischer Mängel und den umfangreichen Renovierungsarbeiten in der Kirche (2006) war die Orgel nicht mehr spielfähig.
Da das Pfeifenmaterial noch gut war, die Windladen (außer auf Grund der enormen Verschmutzung) ebenfalls noch in einem guten Zustand sind, die Mechanik erst 1985 bwz. 1988 renoviert und überarbeitet wurden und der Spieltisch sehr ansprechend war, entschied man sich, die Orgel zu renovieren und auszureinigen, technisch instand zu setzen, die Prospektpfeifen zu stabilisieren, defekte und nicht klingende Register auszubauen und durch Neue zu ersetzen, einen Registerumbau in den einzelnen Teilwerken vorzunehmen, eine neue Koppelanlage einzubauen, eine Neuintonation der gesamten Orgel vorzunehmen, mit dem Ziel eine einheitliche und klanglich ausgewogene Orgel zu erhalten, die sich stilistisch an deutschromantische Orgeln orientiert und die mit einem neuen 8000-fachen Setzer dem aktuellen elektronischen Standard entspricht.

Neben der Ausreinigung und der Neuintonation wurden folgende Umbauten im Einzelnen getätigt:
a) Orgelrückwand wurde zur besseren Klangabstrahlung geglättet
b) Stabilisierung der Prospektpfeifen
c) Einbau eines zusätzlichen Orgelmotors
d) Überholung der Tontraktur, Beseitigung der Klappergeräusche, Einbau von Bleipulpeten in die Schwellwerkslade
e) Registerumbau im Pedal: Cello 8" anstelle von Blockflöte 4", Basszink anstatt Bassmixtur
f) Registerumbau im Hauptwerk: Gambe 8" anstelle von Spitzgambe 8"; Fagott 16" aus dem Schwellwerk anstatt Zimbel
g) Registerumbau im Rückpositiv: Sesquialter anstatt von Scharzimbel; Neues Krummhorn 8"
h) Registerumbau im Schwellwerk: Salicional 8" anstelle von Oktävlein 1"; Voix coeleste anstelle von Waldflöte 2"; Trompete harmonique anstatt Fagott 16"
i) Neue Setzeranlage
j) Neue elektronische Koppelanlage mit Normalkoppeln und Sub- bzw. Superkoppeln

Kosten der Umbaumaßnahmen: 80000 Euro (inklusive Elektrik und neuer Liedanzeiger)

Siehe auch: Website der Kirchgemeinde · Organ-Index · Informationen zur Kirchenmusik

4.2 · Orgelempore & Querschiffe: Rosetten

Die große Rosette über der Orgel zeigt den wiederkehrenden Herrn, umgeben von den sieben Posaunenengeln (Offb 8) und den sieben Schalenengeln (Offb 15), Gerichtsengel mit der Sichel (Offb 14,17) und Engel mit dem Buch des ewigen Ratschlusses Gottes (Offb 10,2).
Die Rosette im linken Querschiff stellt Christus als Weltenrichter, umgeben von den 24 Ältesten, dar.
In der Rosette des rechten Querschiffes ist das Lamm Gottes zu erkennen, umgeben von der großen Schar der Erlösten in weißen Gewändern mit Palmzweigen in den Händen.

 

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5.1 · Übersicht: Kreuzwegstationen, Taufstein, Hll. Antonius & Josef

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1 - 14 = Kreuzwegstationen

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T = Taufstein

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A = Hl. Antonius

J = Hl. Josef

5.2 · Taufstein (unter der Empore), Hll. Antonius & Josef

Der Taufstein wurde, wie auch Altar, Ambo und Tabernakel, 1964 durch Josef Henger aus Trietiner Marmor und Bronze geschaffen und zeigt im Bronzerelief, wie aus der Seitenwunde Christi die Sakramente hervorgehen, die von der Frau (Symbol für die Kirche) aufgenommen werden.

5.3 · Kreuzweg

 

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6 · Kapitelle (Eingangsbereich)

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Impressum

Katholische Liebfrauenkirche fotografiert am 24.04.2013 & 16.03.2014
(c) 2014 Foto-Kunst Andreas Keller - Ehrenhalde 14, 70192 Stuttgart
Auf Kirchen-Online veröffentlicht am 17.03.2014

Übertragen in neues Webdesign im Januar 2024, inhaltlich erweitert, update aller Links

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