Sagogn - St. Mariae Himmelfahrt
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Sagogn - St. Mariae Himmelfahrt
"Die Katholische Kirche Mariä Himmelfahrt in Sagogn im schweizerischen Kanton Graubünden gehört zu den besterhaltenen, vollständig ausgezierten Kirchenbauten des frühen Hochbarocks nördlich der Alpen. Die Kirche steht, umgeben von einem Friedhof, neben dem Pfarrhaus aus dem 16./17. Jahrhundert und dem mächtigen Glockenturm auf einem Hügel südlich des Dorfteils Vitg dadens .
Die heutige Kirche steht über verschiedenen Vorgängerbauten:
Aus dem 5./6. Jahrhundert stammt eine Saalkirche von der Ausdehnung des heutigen Gebäudes. Sie war grösser als der frühmittelalterliche Bau der Kathedrale von Chur, was auf ihre Bedeutung in der damals schon dicht besiedelten Gruob hinweist.
Aus dem 8./9. Jahrhundert stammt eine Kirche aus der Karolingerzeit, in der die Seitenräume zu Kapellen erweitert wurden.
Im 12./13. Jahrhundert wurde nach einem Brand über demselben Grundriss eine neue, flachgedeckte Kirche gebaut, wobei die mittlere Apsis durch einen rechteckigen Chor ersetzt wurde.
Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche modernisiert, 1449 entstand an der Nordwestecke der mächtige Turm.
1664 begannen die Kapuziner, welche seit 1633 den Pfarreidienst innehatten, mit der Erneuerung der Kirche. Unter anderem wurden die seitlichen Apsiden durch rechteckige Kapellen ersetzt und eine Vorhalle am Nordarm des Querhauses angebaut.1640 wurde sie von Bischof Johannes Flugi von Aspermont geweiht.
1893 wurde das ehemalige Beinhaus verkleinert und zur Marienkapelle umgebaut. Restaurierungen fanden statt 1972 (aussen) und 1987 1990 (innen).
Der Bau wird durch die aneinander geschobenen Bauteile bestimmt: Hauptschiff, Querhaus, Sakristei, Beinhaus und Marienkapelle. 1449 entstand der festungsähnliche Turm; an seiner Westseite sind drei Meter über dem Boden die Jahreszahl 1449 und ein Meisterzeichen eingeritzt. Die gezimmerte Glockenstube stammt aus dem 16. oder 17. Jahrhundert und ist mit einem gebrochenen achteckigen Helm gedeckt. Das Kruzifix stammt aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Der Turm besteht aus Rasa-Pietra-Mauerwerk mit Fugenstrich.
Im Innern fällt der Reichtum der Ausstattung an Stuck und Malerei auf. Schiff und Querräume sind nur durch Thermenfenster über den drei Eingängen belichtet.
Die Kirche ist kreuzförmig angelegt. An die breiten Querarme schliessen sich auf beiden Seiten zwei rechteckige Kapellen an. Der Chor ist erhöht. Der originale Mörtelgussboden stammt aus der Bauzeit von 1634. In die Vierung ist die Grabplatte der von Mont zu Löwenberg eingelassen.
Die qualitätsvollen Malereien sind von Bibelzitaten begleitet, wurden al freso aufgetragen und stammen vom italienischen Maler Giovanni Battista Macolino (1604 1673), der 1656 auch das monumentale Ölgemälde der Seeschlacht von Lepanto in der Katholischen Kirche Pleif bei Vella in der Val Lumnezia schuf.
In vier Themenkreisen sind neben weiteren Abbildungen von Heiligen Szenen aus dem Leben von Maria, Christus, Karl Borromäus und Franz von Assisi dargestellt. Die beiden Chorschulteraltäre wurden 1757 von Placidus Schmid aus Disentis/Mustér gemalt. Die beiden Frauenfiguren unter dem Empore an der südlichen Schiffswand aus der Zeit um 1400 stammen von einem unbekannten Maler.
Die Altäre stammen aus der Zeit des Kirchenbaus um 1640, die polygonale Kanzel aus dem Jahr 1626."
Quelle: Wikipedia
Inhalt
- 1.1 · Annäherung
- 1.2 · Außen
- 1.3 · Vier Winterbilder (Februar 2016)
- 2.0 · Grundriss
- 2.1 · Innen Übersicht
- 2.2 · Hochaltar im Chor
- 2.3 · im Chor
- 3.0 · Kanzel · Seitenschiff · Seitenaltäre
- 3.1 · Kanzel
- 3.2 · Spätgotischer Taufstein mit hölzernem Aufsatz aus dem 17. Jh.
- 3.3 · Nördliche Kapelle
- 3.4 · linker Chorschulteraltar
- 3.5 · rechter Chorschulteraltar
- 3.6 · Südliche Kapelle
- 3.7 · Blick ins südliche Seitenschiff
- 3.8 · Gestühl
- 4 · Die Orgel
- Impressum
Extraseite
Detaillierte Informationen in
HANS BATZ, Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden:
Band 2, Seite 196 - 199
sowie
ERWIN POESCHEL, Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden:
Band IV Birkhäuser Verlag Basel 1942
Scan zum Download (pdf) der entsprechenden Seiten 95 - 104
mit freundlicher Genehmigung des heutigen Rechteinhabers
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern
Die Fotografen der Abbildungen in Band IV
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Die "Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern" hat 1997 einen sehr informativen, farbig bebilderten Führer herausgegeben. Verfasser: Alfred Wyss und Gion Martin Pelican. 32 Seiten A5
Serie 61, Nr. 610 ISBN 3-87582-610-1
1.1 · Annäherung
Der Turm steht ohne Verband in der Ecke zwischen Langhaus und nördlichem Querschiff. Mächtiger hoher Viereckbau, nur an der Nord- und Westseite gegliedert durch je drei flache, fortschreitend niederer werdende Blendnischen mit gegen Norden acht- und gegen Westen sechsteiligen Friesen von kleinen gedrückten Spitzbogen. Darüber läuft jeweils ein Streifen schräg gestellter Steine. Rundbogige Schmalfenster. An der Westseite etwa 3 m über Bodenniveau das eingemeisselte Datum 1449 und Meisterzeichen. Die gezimmerte Glockenstube ist bekrönt von einem achteckigen Spitzhelm mit Bruch.
In der Ecke zwischen Chor und südlichem Querschiff die Sakristei, mit einem rippenlosen Kreuzgewölbe überdeckt wie die Marienkapelle, die zwischen Langhaus und südlichem Querschiff eingestellt ist. Der Sturz ihres Eingangs von aussen her ist gotisch und weist einen eingetieften Kielbogen mit Kreuz auf; vermutlich hierher versetzt von einem Seiteneingang des älteren Baues. An der Nordseite des Querschiffes schmales Beinhaus. (Poeschel)
1.2 · Außen
1.3 · Vier Winterbilder (Februar 2016)
2.0 · Grundriss
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Die nach Osten gerichtete Anlage hat die Form eines lateinischen Kreuzes und besteht aus dem einschiffigen Langhaus, einem Querschiff mit zwei ostwärts angefügten Seitenkapellen und dem quadratischen Chor. Der Chor ist überwölbt mit einem grätigen Kreuzgewölbe. Die durch Gurten in vier Joche geteilte Tonne des Langhauses kreuzt sich mit dem Tonnengewölbe des Querschiffes. Wandgliederung durch Pilaster mit Kompositkapitellen, über denen ein Gebälk auf gleichem Niveau in der ganzen Kirche ringsumläuft. Die Seitenkapellen reichen nur bis in die Höhe dieses Gesimses und sind mit schmalen Tonnen überwölbt. Die Belichtung des Haupt- und Querschiffes erfolgt nur oberhalb des Gesimses, und zwar durch dreigeteilte Lünetten, im Chor und den Kapellen in der Wand-zone durch Viereckfenster.
In der Ecke zwischen Chor und südlichem Querschiff die Sakristei, mit einem rippenlosen Kreuzgewölbe überdeckt wie die Marienkapelle, die zwischen Langhaus und südlichem Querschiff eingestellt ist. Der Sturz ihres Eingangs von aussen her ist gotisch und weist einen eingetieften Kielbogen mit Kreuz auf; vermutlich hierher versetzt von einem Seiteneingang des älteren Baues. An der Nordseite des Querschiffes schmales Beinhaus. (Poeschel)
2.1 · Innen Übersicht
2.2 · Hochaltar im Chor
Details
2.3 · im Chor
3.0 · Kanzel · Seitenschiff · Seitenaltäre
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A Kanzel
B Taufstein
C Kapelle Carlo Borromaeus
D Chorschulteraltar Hl. Antonius
E Chorschulteraltar Hl. Fidelis
F Marienkapelle
G Südausgang mit Priestersitzen
H Familiengestühl
3.1 · Kanzel
Details
3.2 · Spätgotischer Taufstein mit hölzernem Aufsatz aus dem 17. Jh.
3.3 · Nördliche Kapelle
Details
3.4 · linker Chorschulteraltar
Details
3.5 · rechter Chorschulteraltar
Details
3.6 · Südliche Kapelle
Details
3.7 · Blick ins südliche Seitenschiff
Vortragekreuz
Bau-Inschrift
(zwischen der südlichen Kapelle und der Sakristei): <D.O.M. Templum hoc Annis 1634 ed seq: a PP Miss. Capnis. aedificatum Jn honorem (zw. Marienkapelle und Sakristei) D. M. V. in coelum assumptae Jllums et Remus Ep. Joannes - Deo sacravit VIII Kal. Julii Anno Domini 1640 Jlluduque Jnjuria temporis squalorem redactum Pia eorumdem PP. plebisque Catholicae cura Jn pristinum splendorem Restituit - Anno a partu Virginis MDCCC-XCIX
3.8 · Gestühl
4 · Die Orgel
Brüstungsbild
Informationen zur Orgel
Disposition und Beratung Guisep Tschuor, Effretikon ZH
Gestaltung/Architekt Architekturbüro Leo Deplazes, Flims
Intonation Hans Späth
Erbaut 1989 durch Späth Orgelbau-Team, Rapperswil
Orgel-Disposition
I. Manual (C-g3) |
II. Manual (C-g3) |
Pedal (C-f1) |
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1. Principal 8 |
6. Bourdon 8 |
11. Subbass 16 |
Koppeln
3 Normalkoppeln, als Fusstritte zum Einhaken II-I, II-PED, I-PED
Technische Angaben
Spielkonsolo angebaut
Gehäuse Fichte massiv, gefasst
Mechanische Spiel- und Registertrakturen
2012 Reinigung und Revision der 1990 erbauten Späth Orgel mit 13 klingenden Registern, spielbar auf zwei Manualen und Pedal.
Quelle: Website der Orgelbaufirma Späth
Weihwasserbecken beim Eingang
Impressum
Pfarrkirche St. Mariae Himmelfahrt fotografiert am 05.06.2015 & 13.02.2016
2016 Foto-Kunst Andreas Keller - Ehrenhalde 14, 70192 Stuttgart
Auf Kirchen-Online veröffentlicht am 05.02.2016 Nachtrag 22.02.2016
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