Horb - Stiftskirche Heilig-Kreuz
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Horb - Stiftskirche Heilig-Kreuz
"Horb am Neckar gehörte zunächst zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat Vor dem Walde, Landkapitel Dornstetten, zugeordnet. Aufgrund der Zugehörigkeit zu Vorderösterreich blieb die Stadt überwiegend katholisch. Es wurden nach der Reformation nur wenige Protestanten geduldet. Nach dem Übergang an das Königreich Württemberg wurde Horb dem 1821/27 gegründeten Bistum Rottenburg (heute Rottenburg-Stuttgart) zugeordnet und Sitz eines Dekanats, das 1976 mit dem Dekanat Freudenstadt zum neuen Dekanat Freudenstadt vereinigt wurde. Der Sitz des neuen Dekanats blieb in Horb. Zu ihm gehören nahezu alle Pfarrgemeinden des Landkreises Freudenstadt."
Quelle: Wikipedia
"Stiftskirche "Hl. Kreuz" (erstellt von Hans-Jürgen Löffler)
Über der sich den Berg hochziehenden Altstadt thront die Pfarr- und Stiftskirche "Hl. Kreuz". Ende des 14. Jahrhunderts schuf Graf Rudolf III von Hohenberg das Chorherrenstift; damit wurde die bisherige Kreuz-Kapelle Pfarr- und Stiftskirche von Horb. Das Gotteshaus wurde im gotischen Stil ausgebaut und vergrößert.
Nach einem verheerenden Stadtbrand 1725 bekam es beim Wiederaufbau ein barockes Aussehen. Nur im östlichen Bereich weisen noch Fenster, Gewölbe und ein schönes Portal auf den ursprünglich gotischen Stil hin.
Durch mehrere Umgestaltungsmaßnahmen im 19. und 20. Jahrhundert (letzte Renovierung 1986/87) zeigt sich die Horber Stiftskirche wieder in heller und einladender, barocker Form.
In einer Seitenkapelle ist die "Horber Madonna" (Spätgotik) aufgestellt, die in viele kunstgeschichtlichen Büchern aufgenommen wurde und als sehr schönes Beispiel der sogenannten "Schönen Madonnen" gilt. "
Quelle: Website der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Hier der Kirchenführer aus dem Jahr 1990 zum Download
Im Jahr 2010 gab die Kath. Kirchengemeinde Hl. Kreuz Horb den Kirchenführer für die Stiftskirche und die Liebfrauenkapelle neu heraus. 32 S., reich bebildert, sehr informativ. Der Erwerb empfiehlt sich sehr beim Kirchenbesuch.
Mit freundlicher Genehmigung der Kirchgemeinde wird hieraus bei den Bildunterschriften zitiert. Der im Ablauf - auch zur Gliederung der Ansichten - verwendete Grundriss ist ebenfalls diesem Führer entnommen.
Informationen auf www.kirchbau.de und auf leo-bw
Inhalt
- 1 · Außen
- 2.1 · Grundriss
- 2.2 · Innen Übersicht
- 2.3 · Schiff Heiligenfiguren
- 3 · Taufkapelle
- 3.1 · Josefaltar
- 3.2 · Flügelaltar
- 3.3 · Taufstein
- 3.4 · Auferstehungsrelief (Wand rechts)
- 3.5 · Netzrippengewölbe
- 4.1 · Verkündigungsgruppe · Maria und Josef
- 4.2 · Christgeburt (Maria und Josef)
- 4.3 · Frauenchörle mit der Horber Madonna und dem Jerusalemkreuz
- 4.4 · Netzgewölbe & Schlusssteine
- 5 · Chor
- 5.1 · Ambo & Zelebrationsaltar · Lesepult
- 5.2 · Prozessionsstangen der Horber Handwerkerbruderschaften
- 5.3 · Hochaltar
- 5.4 · Chor Deckenfresko
- 6.1 · Die Orgel
- 6.2 · Emporenbrüstung (1781 Antoni Hermann)
- 7 · Schiff · Decke
- 8 · Epitaphe
- 9 · Kreuzwegstationen
- Impressum
Horb - Panorama von der Burg zur Stiftskirche bis zur Liebfrauenkirche
1 · Außen
Hauptportal (Westseite)
"Die Bronzetüren, Werke des Münchener Bildhauers Prof. J. Henselmann aus dem Jahr 1961, tragen symbolhafte Darstellungen der sieben Sakramente." (Kirchenführer 1990)
2.1 · Grundriss
2.2 · Innen Übersicht
Klick ins Bild startet Diashow (15 Bilder)
3.1 · Josefaltar
3.2 · Flügelaltar
3.3 · Taufstein
Taufstein - Deckel
3.4 · Auferstehungsrelief (Wand rechts)
3.5 · Netzrippengewölbe
Mariae Verkündigung
Christgeburt
Die Horber Madonna
Liebe Besucherin, lieber Besucher, darf ich mich vorstellen?
Ich bin die berühmte Horber Madonna . Vermutlich schon im ersten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts hat mich der Kreuzwinkelmeister , wie die Kunsthistoriker ihn nach seinem Steinmetz-Zeichen nennen, aus einem Block Muschelkalk herausgemeißelt, inspiriert wohl vom Salve Regina des Reichenauer Mönchs Hermann d. Lahmen aus dem 11. Jahrhundert. Mein ursprünglicher Platz in Horb ist unbekannt.
Irgendwann - niemand weiß Datum und Ursache - wurde ich von dort entfernt und zerstört. Erst 1917 fand mich der Horber Bildhauer Wilhelm Klink in 35 Teile zerbrochen unter einem Holzstapel im Steinhaus. Zuerst hatte niemand Interesse an seiner Entdeckung. Aber er setzte sich unermüdlich für eine sachgemäße Restaurierung der Fundstücke ein, die schließlich in den dreißiger Jahren in einer Ulmer Werkstatt vollendet wurde.
Weil ich vermutlich von Anfang an eine Krone hatte, die allerdings 1917 nicht mehr vorhanden war, schuf mir der Restaurator eine neue, die ich jetzt noch trage. Die demütige Magd des Herrn - und solch eine Krone? Ich glaube, man sieht es mir an, wie sie mich niederdrückt. Nach der Renovierung der Stiftskirche wurde ich 1987 hier im Frauenchörle aufgestellt. Hier werde ich von den Kunstkennern bestaunt und bewundert. Am meisten freue ich mich jedoch über die Besucher, die zu mir kommen, um zu beten.
Dazu hat mich der Kreuzwinkelmeister schließlich geschaffen: daß ich den Menschen vor Augen stehe als Bild der Mutter Jesu, der demütigen Magd des Herrn, der Mutter der Barmherzigkeit, der Königin des Friedens.
Quelle: Faltblatt in der Kirche (2009)
Jerusalemkreuz (um 1720)
Jerusalemkreuz
4.4 · Netzgewölbe & Schlusssteine
5.1 · Ambo & Zelebrationsaltar · Lesepult
Chor · Diagonale Blicke links & rechts
5.2 · Prozessionsstangen der Horber Handwerkerbruderschaften
Tabernakel
Der Auferstandene
Altarbild (1767)
Chorbogenfresko
Triumphbogenkreuz (1735)
Informationen zur Orgel
Die Heilig-Kreuz-Kirche wird 1282 erstmals urkundlich erwähnt. Graf Rudolf III. von Hohenberg in Rottenburg erhebt sie durch Gründung eines Chorherrenstiftes 1387 zur Pfarrkirche von Horb. Der Stiftungsbrief gibt mit klaren Anweisungen für den Gesang der Chorherren einen Einblick in die kirchenmusikalischen Gepflogenheiten der Zeit. 1502 wird eine Organistenpfründe geschaffen, so daß spätestens um diese Zeit eine Orgel vorhanden sein muß. In der Folgezeit sind eine Reihe von namhaften Organisten angestellt. Einer von ihnen ist Leonhard Kleber, Schüler von Arnolt Schlick und Paul Hofhaimer.
1712 zerstört nach zweistündigem Platzregen eindringendes Wasser das Orgelwerk der Stiftskirche. Hans Jakob Rueff aus Rottenburg ist mit der Wiederherstellung 5 Tage beschäftigt. Orgelwerk und Positiv sind zu dieser Zeit im Chorraum aufgestellt. 1725 fällt die Kirche samt Orgel einem großen Stadtbrand zum Opfer.
Beim Wiederaufbau der Kirche wird erstmals die Westempore erstellt. Wer dabei die Orgel baut, ist bis heute unbekannt geblieben. 1748 erhält der Rottenburger Orgelmacher Hieronymus Spiegel den Auftrag, eine "Orgel samt Rückpositiv" mit 23 Registern aus der Rottweiler Pfarrkirche nach Horb zu versetzen, was er 1750 durchfuhrt. (Dieses Instrument hatte 1722 Johann Christoph Albrecht aus Waldshut für Rottweil erbaut.) 1782 überholt Orgelmacher Sebastian Knauf das Werk und erbittet für seine gute Arbeit ein "Douceur, da er die Pedalorgel gut hergestellt und die gegenüberliegende Orgel (im Chor) gestimmt hat".
Der heute noch erhaltene Orgelprospekt stammt jedoch von einem Werk, das in der Reichsabtei Rottenmünster stand und 1732 erbaut wurde. Bei der Aufhebung des Klosters (1802) kommt der Besitz an Württemberg und wird nach und nach verkauft. Zu welcher Zeit die Orgel aus Rottenmünster nach Horb kommt, ist bis heute ungeklärt, da die Horber Protokolle zwischen 1806 und 1819 eine Lücke aufweisen. 1827 repariert der Orgelmacher Engelfried aus Mühringen die große Orgel auf der Westempore und zehn Jahre später auch die Chororgel.
1851 untersucht Orgelbauer Walcker (Ludwigsburg) das vorhandene Werk. Er stellt fest, daß sich die Orgel in einem sehr bedauerlichen Zustand befinde und der Tonumfang (Manuale 48 und Pedal nur 16 Tasten) allzu beschränkt sei. Seiner Meinung nach könne nur noch das Gehäuse wieder verwendet werden, welches neueren Datums sei als der übrige Einbau der Orgel. Damit unterstreicht er die Vermutung, daß nach 1800 nur das Gehäuse von Rottenmünster um die alte Orgel von Rottweil gestellt wurde.
Das 1852 neu erbaute Instrument hat Walcker mit den von ihm entwickelten mechanischen Kegelladen ausgestattet und als weitere Neuheit ein schwellbares Werk eingerichtet. Die 31 Register zählende Disposition basiert auf Prinzipal 16' und weist viele Grundstimmen in 8'und 4'-Lage auf. Das alte Gehäuse bleibt erhalten. Das stattliche Werk wird 1887 von Walcker noch einmal überholt und 1903 bekommt es erstmals ein elektrisches Magazingebläse. Firma Späth (Ennetach) erweitert 1913 die Orgel auf 38 Register und stellt die Windladen auf pneumatische Steuerung um. Wegen der Erweiterung auf drei Manuale ist nun ein neuer Spieltisch nötig. 1958 wird wiederum durch Fa. Späth der Einbau mechanischer Schleifladen durchgeführt, das alte Pfeifenmaterial wird mit Veränderungen und Ergänzungen weitgehend übernommen. Das Rückpositiv, das seit 1852 stumm ist, erhält nun wieder eine klangliche Funktion. Die veränderte Disposition erstellen Dr. Hans Böhringer (Stuttgart) und Karl Löffler (Rottenburg). Wolfram Rehfeldt
Heutiger Zustand
Gehäuse: 1732
Werk: Fa. Walcker 1852, Fa. Späth 1913/1958
Disposition: Dr. Hans Böhringer, Karl Löffler
39 Register, III + P
Orgel-Disposition
I Hauptwerk C-g""" |
II Brustwerk C-g""" |
III Rückpositiv C-g""" |
Pedal C-f" |
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Pommer 16' |
Lieblich Gedackt 8' |
Rohrflöte 8' |
Prinzipalbaß 16' |
Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P;
Schleifladen, mechanische Spieltraktur, elektrische Registertraktur; 2 freie Kombinationen, Walze, Tutti.
Quelle: Helmut Völkl, Orgeln in Württemberg. Neuhausen-Stuttgart: Hänssler, 1986.
Dank an Helmut Völkl für die Genehmigung zur Übernahme auf diese Website
Figuren im Orgelprospekt
6.2 · Emporenbrüstung (1781 Antoni Hermann)
Brüstung Bilder
7 · Schiff · Decke
8 · Epitaphe
9 · Kreuzwegstationen
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Impressum
Stiftskirche Heilig-Kreuz fotografiert am 31.05.2009 + 01.05.2013
(c) 2013 Foto-Kunst Andreas Keller - Ehrenhalde 14, 70192 Stuttgart
Auf Kirchen-Online veröffentlicht am 03.06.2013
Übertragen in neues Webdesign im Februar 2024, inkl. update aller Links
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