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Dardin-Pugaus - Sontgaclau
"Die Caplutta Sontga Clau (Sursilvan für "Kapelle des Heiligen Nikolaus") ist eine kleine Kapelle in der Fraktion Dardin in der Gemeinde Breil/Brigels in der Surselva im schweizerischen Kanton Graubünden.
Die nach Nordosten ausgerichtete Kapelle steht hoch oberhalb von Capeder, einem Weiler der Fraktion Dardin, neben ein paar Stallscheunen der ehemaligen Siedlung Pugaus (Arpagaus) auf einer Höhe von 1'290 Metern. Pugaus wurde um 1800 verlassen.
Ursprünglich soll am gleichen Standort eine frühere Kapelle aus dem Mittelalter der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht gewesen sein. Anlass für den Titelwechsel und den Neubau um 1708–1710 gab vermutlich ein Bauer, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts beim Pflügen seines Ackers auf eine bemalte Nikolausstatue gestossen sein soll.
Die gewölbte Kapelle barocken Stils ist mit Steinplatten gedeckt und mit einem kleinen, nischenartigen Chor ausgestattet. Die Malereien wurden 1710 vom Churer Maler Johann Jakob Rieg (1678–ca. 1731) ausgeführt. Eine rätoromanische Inschrift oberhalb der Eingangstür nennt Maler: Johannes Jacobus Rieg maller und den Spender: Jo(hann) Benedet Vinzen(s) ha Fatg Fare Questa Cabluta malegau (Johann Benedikt Vinzens hat diese Kapelle ausmalen lassen). Benedikt Vinzens aus Dardin ist im Sterbebuch von Dardin als Stifter der Kapelle erwähnt. Die hölzerne Nikolausfigur (Kopie) ist 92.5 cm hoch und stammt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Der gezimmerte Vorbau wurde um 1800 angefügt. Links des Eingang steht ein Aussenaltar, an dem bei grösseren Messen die Liturgie gefeiert werden konnte.
Die Glocke stammt aus dem Jahr 1708 und trägt die Inschrift "SANCTE NICOLAE ET SANCTE ANTONI ORATE PRO NOBIS. (Heiliger Nikolaus und Heiliger Antonius betet für uns). GOSS MICH ANREAS A PORTA VON BREGENTZ MD CC VIII."
Vermutlich wurde die Kapelle auch von Pilgern besucht, die nach Disentis unterwegs waren. Damals führte der Hauptverkehrweg durch die Surselva nicht dem Talgrund entlang, sondern führte einige hundert Meter unterhalb von Pugaus durch. Im Jahr 2000 wurde die Kapelle restauriert."
Quelle: Wikipedia
Bislang keine Informationen auf www.kirchbau.de
HANS BATZ, Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden:
Band 8, Seite 118 - 119
sowie
ERWIN POESCHEL, Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden:
Band IV · Birkhäuser Verlag Basel 1942
Scan zum Download (pdf) der entsprechenden Seite 380 [337 KB]
mit freundlicher Genehmigung des heutigen Rechteinhabers
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern
Die Fotografen der Abbildungen in Band IV [266 KB]
Alle Fotos sind durch Klick ins Bild 2 x vergrößerbar
Abbildung: Altarbild - Muttergottes zwischen St. Andreas, Nikolaus und Benedikt
Abbildung: St. Andreas, Nikolaus und Benedikt -
Abbildung: Hl. Nikolaus -
Abbildung: Chordecke: Jüngstes Gericht -
Abbildung: Chordecke: Jüngstes Gericht -
Abbildung: Schiff Decke - Blick zum Eingang
Abbildung: Schif Decke - Medaillon - Marienkrönung
Abbildung: Schiff Decke links - Hl. Katharina, Anna selbdritt, Tobias mit dem Engel
Abbildung: Schiff Decke links - Hl. Barbara und Katharina
Abbildung: Schiff Decke links - Anna selbdritt, Tobias mit dem Engel
Abbildung: Schiff Decke rechts - Hl. Michael, Maria, Margaretha, Helena
Abbildung: Schiff Decke rechts - Hl. Michael, Maria,
Abbildung: Hl. Michael - über Eingangstüre links
Abbildung: Stifterinschrift -
Abbildung: Hl. Georg - über Eingangstüre rechts
Abbildung: Kapellenwand - Hl. Placidus, Sigisbert, Ursula
Abbildung: Kapellenwand - Hl. Jacobus, Sebastian
Kapelle Sontgaclau fotografiert am 09.10.2011 von Iso Tuor
© 2013 Iso Tuor / Foto-Kunst Andreas Keller - Ehrenhalde 14, 70192 Stuttgart
Auf Kirchen-Online veröffentlicht am 09.02.2013
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