Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
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Gliederung
Informationen zur Kirche
Innen:
1 Die Kirche innen vor & nach dem 2. Weltkrieg
2+3 Grundlegende Umgestaltung 1990 / 1991 · Gesamtsicht
4 Crucifix · Rosenkranzmedaillons · Pietà / 12. - 14. Station des Kreuzwegs
5 Rosenkranzmedaillons (Kreuz) · Altar · Ambo · Sakramentsstele im Chor
8 Die zwölf Apostel · Judas · Paulus · Zyklus der Elemente
10 Die Chorfenster von Wilhelm Geyer
12 Orgel · Giebelfenster von Helmut Lutz
Informationen / Links zu
Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus |
Die größte Kirche in Tettnang, ist die Pfarrkirche St. Gallus; sie stand zu ihrer Erbauung am Rande der Stadt und der Platz hat eine lange, pechreiche Kirchengeschichte. |
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Außen
Rundgang
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(1) Die Kirche innen vor & nach dem 2. Weltkrieg
In Quelle A findet man einige Fotos der Kirche, wie sie vor der Beschädigung 16. März 1944 ausgesehen hat und dann, wie sie sich präsentiert nach dem großen Umbau ab Ende der 40er bis Mitte der 50er Jahre. Schaut man diese Bilder an, die einen extrem nüchternen Kirchenraum zeigen, dann wird der Wunsch nach einer grundsätzlichen Neuordnung sehr verständlich. Die Gedanken, die zur Neugestaltung nach dem Krieg geführt haben, sind in Quellen A + B nachzulesen. Auszug aus Quelle B (1982) hier zum Download [32 KB].
^ Seitenanfang · > Innen (2+3) Grundlegende Umgestaltung 1990 / 1991 · Gesamtsicht
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Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
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(2) Grundlegende Umgestaltung 1990 / 1991
Zitat aus Quelle C:
"In den 80er Jahren kamen immer häufiger die Forderungen nach einer Neugestaltung der St. Gallus-Kirche auf, inzwischen auch in Rottenburg als häßlichste" Kirche Oberschwabens eingeschätzt. Verstärkt wurde dieser Eindruck durch die nassen Füße" von St. Gallus, d.h. Fundamente und sichtbare Mauerteile waren geschädigt durch Wasser und Salpeter. In einem besonderen Verfahren (Osmose) wurde die Kirche 1988 trockengelegt".
Pfarrer und Kirchengemeinderat von St. Gallus wurden vom Bischöflichen Bauamt zu verschiedenen Künstlern hingeführt, war man sich doch der Problematik der Neugestaltung der Kirche bewußt. Als besonders sensibel galt die neue Raumaufteilung, denn die riesige Halle mußte architektonisch und farblich neu gegliedert werden. Manche Künstler gingen dieses Wagnis nicht ein, lehnten einen solchen Auftrag als zu heikel ab. Schließlich befaßte sich der Rat eingehend mit neuerbauten und renovierten Kirchen des Breisacher Künstlers Helmut Lutz, der sich die Umgestaltung von St. Gallus zutraute.
In einem kühnen Entwurf konzipierte er ein Programm, das liturgisch den Maßgaben des II. Vatik. Konzils entsprach, architektonisch neue Maßstäbe setzte und künstlerisch überzeugte. Und er bezog noch vorhandene Halbreliefs des früheren Flügelaltares und des späteren Marmor-Hochaltares in die Ausgestaltung mit ein. Weit mehr jedoch als ein Arrangement aus Vorhandenem, denn der neue Altar aus Bodenseesandstein, Ambo und Sakraments-Stele, Kreuz und Grabplatte, Malerei im Chor und im Schiff tragen ausdrucksstark und eigenwillig die kreative Handschrift des Künstlers. Die Harmonie in der Gestaltung mit Farbe und Material erfährt provozierende Gegenakzente durch die großflächige Rahmenmalerei im Chor, in theologisch tiefer und vielfältiger Dimension, bewußt zur Auseinandersetzung auffordernd.
Farbe und Lichtspiel der Chorfenster korrespondieren mit den satten Farbflächen und filigranen Lichtpartikeln der Chorgemälde in lebendiger Zwiesprache, bewegen sich wie Musik um die ruhende Mitte von Christgeburt" und Abendmahl".
Hineingenommen ins Kirchenschiff, inmitten der Gläubigen, steht der Altar als Insel der Hoffnung, angedeutet im Gotteslamm, das die Gitter dieser Welt sprengt."
Eine "Kirchenführung durch den Künstler" findet man ebenfalls in Quelle C, hier zum Download. [31 KB]
Den Mut der Kirchgemeinde, einem einzigen Künstler die gesamte Neugestaltung anzuvertrauen, wie auch den Mut des Künstlers, einen so großen und schwierigen Kirchenraum kpl. neu zu gestalten, kann man auch heute noch nur bewundern.
Informatioinen zu Helmut Lutz auf Wikipedia
Innen (3)
Gesamtsicht
Um die Größe des Raumes zu verdeutlichen sind die Fotos von verschiedenen "Standorten" in der Kirche aufgenommen - diese (A - J) findet man in den Bildunterschriften.
Zunächst (von A) Gesamtsichten, ebenso von der Empore (über A).
Im "Leuchttisch" dann Rundwanderung im Uhrzeigersinn durch den Raum...
^ Seitenanfang · > Innen (4) Crucifix · Rosenkranzmedaillons · Pietà / 12. - 14. Station des Kreuzwegs
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Innen (4)
Crucifix · Rosenkranzmedaillons · Pietà / 12. - 14. Station des Kreuzwegs
Am Eisenkreuz sind die 12., 13. und 14. Station des Kreuzwegs zusammengefaßt. Allen sichtbar, hoch im Raum am Kreuz erhöht": Christus. Darunter seine Mutter, im Vesperbild den abgenommenen toten Sohn auf dem Schoß, in Augenhöhe mitten unter den Gläubigen, als Schwester aller Glaubenden" eine von uns. Ein Kranz kostbarer, geschnitzter Barock-Medaillons als Rosenkranztafeln schwebt über der Schmerzensmutter. Außergewöhnlich ist die Zuordnung einer weiteren Muttergottes, einer Madonna mit Kind, in gleicher Größe nach der anderen Seite. So besteht die Möglichkeit, durch die drehbare Konsole je nach Kirchenjahr oder Art des Gottesdienstes (Kreuzweg, Maiandacht, Rosenkranz usw.), den Betenden die Mutter in der Freude oder im Schmerz vorzustellen. Bei beiden Mariendarstellungen handelt es sich um wertvolle Plastiken der Spätgotik.
Einmalig wohl die künstlerische Idee, als 14. Kreuzwegstation das Kreuz aus einer Grabstelle im Fußboden hervortreten zu lassen. In vier Feldern wurde die Altarplatte des ehemaligen Hochaltars aus Trienter Marmor geteilt und in die Erde eingelassen. Aufgebrochen, gibt sie den Blick frei auf wesentlichste Geheimnisse unseres Glaubens und Lebens: Sterben und Auferstehen. Fuß und Knochenhand sind von der Schlange umschlungen - Der Tod ist Sold der Sünde" (Rom 6,23). So steht die Schlange in einer tieferen Symbolik für Häutung, Absterben und Neuwerden. Dieses neue Leben wird durch die durchbohrte Hand des Erlösers geschenkt, was Paulus zum christlichen Hoffnungsruf veranlaßt Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?" (1 Kor 15,55). Auf den Auszug aus Ägypten zeigt in diesem Zusammenhang ein in den Fluten versinkendes Rad. Der Retter-Gott Jahwe läßt die Kampfwagen der die Israeliten verfolgenden Ägypter im Roten Meer versinken. (Quelle D)
^ Seitenanfang · > Innen (5) Rosenkranzmedaillons (Kreuz) · Altar · Ambo · Sakramentsstele im Chor
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Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
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Crucifix - Details
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Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
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Das "Gegenüber" zur Pietà:
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Madonna mit Jesuskind - Details
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Grabplatte - Diashow (4 Bilder)
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Innen (5)
Rosenkranzmedaillons (Kreuz) · Altar · Ambo · Sakramentsstele im Chor
Sakramentsstele
Ambo
Altar
Kreuz mit Rosenkranzmedaillons, Pietà, Madonna mit Kind, Grabplatte
^ Seitenanfang · > Innen (6) Kreuzwegstationen I - XI
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Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
Rosenkranzbilder
1.1 - 1.5 Der freudenreiche Rosenkranz - beginnt mit "Jesus, den du, o Jungfrau, ..."
2.1 - 2.5 Der schmerzhafte Rosenkranz - beginnt mit "Jesus, der für uns ..."
3.1 - 3.5 Der glorreiche Rosenkranz - beginnt mit "Jesus, der ..."
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Rosenkranzmedaillons - Diashow (15 Bilder)

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
Hineingenommen ins Kirchenschiff, inmitten der Gläubigen, steht der Altar als Insel der Hoffnung. Altes und Neues Testament zusammenführend, stellt er zugleich Opfer- und Mahltisch dar. Aus diesem Grund wurde das alte Schema von Chor und Schiff, von Chor-Bühne mit Aufführung der Liturgie und Schiff als Raum der Zuschauer und Zuhörer, aufgehoben. Deshalb wurden die Bänke vorne um den Altar angeordnet. Christus hat ja eine Tischgemeinschaft für alle Getauften und Gefirmten gestiftet.
In virtuoser Steinhauerei geheimnisvoll ins Innere des grauen Bodensee-Sandsteins gemeißelt, ist hinter dem steinernen Dornengeflecht das Lamm Gottes zu erkennen.
In der andauernden Diskussion um eine liturgisch angemessene Raumkonzeption fand Helmut Lutz eine verblüffend einleuchtende Lösung. Mit dem Tisch des Brotes eine Einheit bildend, erhebt sich in der Mittelachse unmittelbar dahinter im Ambo der Tisch des Wortes, der Ort der Verkündigung des Wortes Gottes. Versammelt um Altar und Ambo, den beiden zentralen Polen, können so die Gläubigen Gemeinschaft erfahren. (Quelle D)
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Ambo
In einer ungewöhnlichen Kombination aus rot gefaßtem Eisen und wertvoller Eichenholzschnitzerei läßt der Künstler aus aufbrechenden Knospen die vier Evangelistensymbole heraustreten. In Teilen in allen Einzelheiten naturgetreu gestaltet, brechen die Plastiken in ihrer vertrauten Gestalt ab und nehmen die Gestalt von Feuerzungen an, um mit der Frohbotschaft in alle Himmelsrichtungen hinaus die Herzen der Menschen in der Welt zu entflammen. (Quelle D)
[Mauszeiger über dem Bild zeigt die Bildunterschrift und die Steuerungselemente]

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
Die Sakramentsstele im Chorraum birgt das eucharistisehe Brot im Tabernakel. Die Elemente des alten Marmorhochaltares wurden neu geformt und wie ein Schiffsbug oder Wellenbrecher in das Gewoge der Zeit hineingestellt. Als Sockel bilden mit Abraham, Mose, Aaron und Elia Wegführer und Propheten des Alten Testamentes den Unterbau für den Neuen Bund, den Gott durch seine Menschwerdung in Christus angeboten hat. Der neue Tabernakel, aus Messing in Rautenform gestaltet, ist eingebettet in den aufragenden Stamm der transparenten Sakramentsstele. Ganz in Eisen ausgeführt, trägt die Stele als Lebensbaum kostbare Früchte. Zum Teil sind sie noch in kugelförmigen Fruchthüllen eingeschlossen. Andere werden als Eichenholzschnitzwerk von geheimnisvollen Händen aus aufspringenden Schalen herausgereicht, direkt über dem Tabernakel als Zeichen der Eucharistie Ährenbündel und Weintraube.... über dem Lebensbaum entfaltet sich eine wunderschöne Lilie, Sinnbild der Auferstehung. (Quelle D)
[Diashow: Mauszeiger über dem Bild zeigt die Bildunterschrift und die Steuerungselemente]
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Sakramentsstele - Diashow (7 Bilder)
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Innen (6)
Kreuzwegstationen I - XI
Geborgen fühlt man sich in diesem hinteren Raum, umgeben von den 11 zum Teil durch Windfang und Beichtstühle eingerückten Kreuzwegstationen mit den alten Nazarener-Bildtafeln Fidelis Benteles. Sie tragen neue Dornenrahmen und sind erweitert durch Halbreliefs vom früheren Flügelhochaltar.
Weitere Halbplastiken aus Eichenholz und Metall hat Helmut Lutz hinzugefügt.
Informationen zu Fidelis Bentele (Oberschwaben-Portal)
^ Seitenanfang · > Innen (7) Zunft- und Vortragestangen
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1. Station
Jesus wird zum Tode verurteilt
Kreuzwegstation I
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2. Station
Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
Kreuzwegstation II
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3. Station
Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
Weitere Halbplastiken aus Eichenholz und Metall hat Helmut Lutz hinzugefügt: am linken Beichtstuhl eine gebeugte Gestalt, welche die Last eines ungeheuer großen Sackes mitschleppt, der menschliches Leid und Schuld gleichermaßen darstellt. Aber der Sack ist aufgebrochen und zeigt im Inneren in einem Engel die versöhnende Handlung Gottes, der auch den Samen neuen Lebens aufgehen läßt.
Auf der anderen Seite windet sich die Schlange um den Adam, der ob seiner Schwäche und Unzulänglichkeit das Gesicht verbirgt. Deshalb ist ihm der schlafende Petrus am Ölberg an die Seite gestellt - „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach" (Mt 26,41). Hinter dem abgestorbenen Gehölz des Todesbaumes, der mit der Schlange verbunden ist, verheißt ein lebendiger Baum in grünem Laub die verzeihende Barmherzigkeit Gottes. (Quelle D)
Kreuzwegstation III
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4. + 5. Station
Jesus begegnet seiner Mutter
Simon von Kyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen
Kreuzwegstation IV + V
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6. Station
Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
In bezug auf den Kreuzträgergehilfen Simon von Cyrene läßt Lutz in den Halbreliefs über dem Haupteingang ein Paar aus der heutigen Zeit das Kreuz mittragen. Bei genauerem Hinblicken müssen wir uns die Frage stellen, ob wir wirklich das Kreuz tragen helfen oder es nicht anderen aufladen. Eine Antwort wird durch die Darstellung im gegenüberliegenden Feld gegeben, wo das vordere Ende des Kreuzes eine Frau zu Boden drückt. In einer „campesina" wird die belastende Ausbeutung der Dritten Welt durch uns überdeutlich. In Anspielung auf das Schweißtuch der Veronika, in dem sich das wahre Antlitz Jesu zeigt, gerät die Verhüllung der Kreuzesspitze zur stummen Anklage. Die Verschleierung unserer Schuld wird vom Künstler provozierend demaskiert. (Quelle D)
Kreuzwegstation VI
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7. + 8. Station
Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
Jesus begegnet den weinenden Frauen
Kreuzwegstation VII + VIII
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9. Station
Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
In der nächsten Station am zweiten Beichtstuhl steht die Frau, als Mutter für die Weitergabe des Lebens vom Schöpfer bestimmt, in der Mitte. Sie weint wie die weinenden Frauen und hält schützend ihre Hände vor den gesegneten Leib. Weitere Hände sind in einer Gebärde der Klage wie die Speichen eines Rades vor die anderen Gesichter gehalten - Ausdruck der Klage über den Elendskreis durch die Menschheitsgeschichte hindurch. Er wird verursacht durch die andauernde Gewalt gegen das Leben. Die angebissene verbotene Frucht verweist auf das Übertreten der von Gott gesetzten Grenzen schon vom Paradies an. Bei der Schuldfrage, die sich angesichts des angebissenen „Apfels" anmeldet, wendet sich der Künstler gegen die alleinige Belastung der Frau, die von den Männern kaum Trost erfährt.
Auf der anderen Seite zeigt der Künstler konkret die Grenzüberschreitung in der Darstellung der Vernichtungswaffen, vom Menschen geschaffen und eingesetzt. Andere werden von diesem Kreuz zu Boden gedrückt, verwundet und ausgelöscht. Unter dem Kreuz liegt der „Gefallene" - Grabkreuz. Aus der direkten Betroffenheit durch die Schmerzbilder der kriegerischen Gewaltanwendung in Bosnien ist diese Relieftafel entstanden. (Quelle D)
Kreuzwegstation IX
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10. Station
Jesus wird seiner Kleider beraubt
Kreuzwegstation X
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11. Station
Jesus wird ans Kreuz geschlagen
Mit der Annagelung an das Kreuz - über dem rechten Seiteneingang - erleidet Jesus eine weitere qualvolle Schmerzgrenze in seiner Passion. Ähnliches haben Menschen im Martyrium in einer endlosen Leidenskette erlebt, wie der Hl. Sebastian. Angenagelt, festgemacht, bewegungsunfähig erfährt der Gelähmte seine hilflose Hinfälligkeit und sein Angewiesensein auf die Mitmenschen. So werden die Halbreliefs zum Kreuzweg - in ihrer Assoziation mit der Wirklichkeit - zu plastischen Zeitkommentaren des Künstlers, weil für ihn Bibel in Bezug steht zu dem, was wir täglich erleben. (Quelle D)
Kreuzwegstation XI
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12. - 14. Station
Jesus stirbt am Kreuz
Kreuzabnahme, Jesus wird in den Schoß seiner Mutter gelegt
Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt
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Innen (7)
Zunft- und Vortragestangen
Die Gemeinschaft in Christus haben die Heiligen bereits erfahren, die an den Seitenwänden in Figuren und Bildern wie eine Rückenstärkung uns begleiten. Aus der Barockzeit stammen 12 Heilige auf Zunftstangen. Sie werden als Patrone der verschiedenen Handwerke verehrt.
Aufgestellt im vorderen Bereich des Schiffs an den Wänden zu beiden Seiten des Altars.
^ Seitenanfang · > Innen (8) Die zwölf Apostel · Judas · Paulus · Zyklus der Elemente
[Diashow: Mauszeiger über dem Bild zeigt die Bildunterschrift und die Steuerungselemente]
Zunft- / Vortragestangen - Diashow (12 Bilder)
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Innen (8)
Die zwölf Apostel · Judas · Paulus
Zyklus der Elemente
Über den Seitenfenstern fügt der Künstler Bildmotive der Apostel hinzu. Das blaue Band symbolisiert mit Wassertropfen Taufe und Leben. Aus aufbrechenden Eiformen als Lebenssymbolen treten Engelsgesichter und -hände hervor und zeigen Attribute der Apostel. Zwei fallen aus diesem Zyklus heraus. Auf der linken Seite deutet der abbrechende Ast als Lebensabriß mit dem Strick auf den Verräter Judas hin. Ihm gegenüber weist der Blitzstrahl der Begegnung auf den Aufsteiger Paulus als Spätberufenen. Als römischer Staatsbürger starb er den Märtyrertod durch das Schwert. (Quelle D)
Darstellung in der Diashow: von hinten nach vorne, erst linke Seite (Philippus --> Judas) dann rechte Seite (Jakobus d. J. --> Paulus).
^ Seitenanfang · > Innen (9) Chorgemälde
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Die zwölf Apostel · Judas · Paulus - Diashow (14)

Zyklus der Elemente
In Augenhöhe umgeben im vorderen Kirchenschiff die vier Elemente in übergroßen Medaillons die versammelten Gläubigen. Um Sonne und Mond erweitert und mit den Naturerscheinungen in Blitz und Donner verbunden, bilden Feuer, Wasser, Luft und Erde das Urmaterial Gottes für seine Schöpfung.
Zyklus der Elemente - Übersicht
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Zyklus der Elemente - Diashow (6 Bilder)
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Innen (9)
Chorgemälde
linke Seite: Christgeburt
Helmut Lutz (A) - darin integriert Nazarenerbild (a)
rechte Seite: Abendmahl
Helmut Lutz (B) - darin integriert Nazarenerbild (b)
Apsis: Vier Bücher / Evangelisten
mit besonderen Szenen:
(c) Gold, Weihrauch & Myrrhe (Mt)
(d) Dämonenaustreibung von Gesra (Mk)
(e) Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk)
(f) Alpha und Omega (Jh)
^ Seitenanfang · > Innen (10) Die Chorfenster von Wilhelm Geyer
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Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
Aus der in tiefes Blau getauchten Chorwand ist der Weihnachtsstern als Zeichen der göttlichen Zuwendung ausgespart. Um ihn herum streut sich sein Licht, um in winzigen Teilchen als Klangspuren die Frohbotschaft dieses göttlichen Heilsereignisses im Himmel und auf Erden zu künden. In kühnem Sturzflug hält uns kopfüber ein mächtiger Engel im Christgeburtbild von Fidelis Bentele das Geschehen vor 2000 Jahren entgegen. Gott wird Mensch, wird ein armer Mensch. Über dem Christkind erscheint in die ausgefalteten Blütenblätter einer Rose geheimnisvoll das Motiv des Heiligen Geistes in Gestalt der Taube wie hineingewoben. -„Es ist ein Ros entsprungen". Die Wurzel Jesse entspringt in einer collagenhaft angehäuften Trümmerhalde aus Produkten unserer menschlichen Lebensgestaltung, aktuelle Relikte einer konsumorientierten Gesellschaft ohne Verantwortung für Gottes Schöpfung. Es sind Zeitdokumente (selbst)zerstörerischen Handelns als konträre Zeugnisse der Mißachtung göttlicher Lebenshilfen. Die gequälte Kreatur schreit anklagend auf in der Darstellung des Kindes - Kindermord damals, Kindermorde heute in himmelschreienden Zahlen und Praktiken. Trotzdem und deswegen begibt sich Gott hinein in diesen Schutthaufen menschlicher Fehlhaltungen, ständig neu, auch wenn die „Seinen ihn nicht aufnehmen" (Joh 1,17) - Beweis seiner unendlichen Liebe.(Quelle D)
Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
Auf der gegenüberliegenden Chorseite wird dieser Liebesbeweis in der Passion zur schmerzlichsten Leiderfahrung. Dies beginnt im Abendmahlbild Benteles und wird von Helmut Lutz weitergeführt in die Todesangst, zur Auslieferung an menschliche Macht und Willkür, über Folterung und Tod bis zur Grabeshöhle. Die begrenzte Sichtweise vom Abendmahl wird aufgebrochen. Ein Engel hält den Leidenskelch, die Herausforderung Gottes an den Sohn - „Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst" (Mk 14,36). Der überschwappende Kelch weist hin auf den Bundesschluß und die „ausgegossene Existenz". Ganz links wäscht einer die Hände in Unschuld: Pilatus, Vertreter der Macht und Handlanger des Todes. Er weiß um die Schuldlosigkeit Jesu. Vom Künstler mit Narrenkrone gekennzeichnet, läßt er sich als Funktionär des Machtapparates benützen.
Der Kreuzesstamm links der Abendmahlsszene, der in Gewalt und Leid wurzelt, wie es das bedrohliche Pfahlwerk andeutet, wächst sich aus in einen Lebensbaum. Die Gabeln sind zwar von Dornen besetzt, aber überlagert von paradiesischen Lichtblüten, die Leid und Schmerz überdecken und gleichsam das Gewand des Engels als Himmelsboten bilden.
Die Schlange um den Stamm einer Weintrotte verweist auf den Baum des Ungehorsams und des Todes. Adam, Eva und Judas treten vor Augen. Nägel und Marterwerkzeuge deuten wiederum auf das Kreuz. Die Erlösertat des „ausgepreßten" Jesus besiegt den Tod. Die Präfation in der Passionszeit besingt die Niederlage Satans mit den Worten „Der am Holze siegte, sollte auch am Holze besiegt werden durch Christus, unseren Herrn."
Unter dem Abendmahlbild liegt der tote Erlöser in der Grabeshöhle. Weizenähren über seinem Kopf erinnern an seine Maxime „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt..." (Joh. 12,24). Die Weintrauben in der Kelter tragen die Farbe des Gewandes Christi im Nazarenerbild. Auf einer dreieckigen Scheibe leuchtet geheimnisvoll das Lamm Gottes und erinnert uns an Tod und Auferstehung Jesu - gegenwärtig in der Danksagung mit Brot und Wein. (Quelle D)
Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Unter den Chorfenstern erzählen vier gemalte Bücher besondere Szenen des jeweiligen Evangelisten. Mit Gold, Weihrauch und Myrrhe erscheinen die Weisen aus dem Morgenland bei Matthäus. Die Dämonenaustreibung von Gerasa bei Markus ist durch eine Teufelsfratze und dem befreienden Strahl aus dem Mund auf überraschende Weise ins Bild gesetzt. Ebenso ungewöhnlich begegnet uns das Gleichnis vom verlorenen Sohn - Lukas. Nicht die liebevolle Aufnahme durch den Vater stellt der Künstler dar, sondern den Lebenstiefpunkt zur Umkehr. Im Alpha und Omega entdecken wir die vertrauten Symbole für den Johanneischen Christus als der Anfang und die Vollendung.
Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
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Innen (10)
Die Chorfenster von Wilhelm Geyer
Der Chorraum wird von 11 m hohen Fenstern bestimmt, die in einer mächtigen Komposition aus Gelb-Blau-Tönen in einem symphonischen Klangbild die Wiederkunft Christi bejubeln. Die traditionelle Vorstellung der Christen vom Himmel - im mittleren Fensterbau - wird mit Visionen aus der Geheimen Offenbarung des Johannes in einer gewaltigen Bilderschau angekündigt.
F1: linkes Seitenfenster - Hl. Gallus / Christus und die 5 klugen Jungfrauen
F5: rechtes Seitenfenster - Der selige Johannes (Märtyrer) / Christus und die 5 törichten Jungfrauen
F2: Offenbarung des Johannes (1)
F4: Offenbarung des Johannes (2)
F3: Die Wiederkunft Christi, Übergabe des Gottesreichs an den himmlischen Vater
Informationen zu Wilhelm Geyer auf Wikipedia
^ Seitenanfang · > Innen (11) Sakramentsglocke · Marienkapelle im Turm · Hl. Antonius · u.a.
Alle Fotos sind durch Klick ins Bild 2 x vergrößerbar · Leuchttisch: Klick in ein Bild öffnet ihn und zeigt die Bilder groß · Diashow: Mauszeiger über dem Bild zeigt die Bildunterschrift und die Steuerungselemente
Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
F1 linkes Chorfenster
Auf dem Fenster der linken Seite im Chor ist oben der hl. Gallus als Kirchenpatron mit der Pfarrkirche auf dem Arm und unten Christus als Bräutigam mit den fünf klugen Jungfrauen. (Quelle B)
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Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
F5 rechtes Chorfenster
Auf der rechten Seite ist oben ein Ritter mit dem Montfortwappen auf dem Schild. Es stellt den seligen Johannes von Montfort dar, welcher seit dem 16. Jahrhundert von den Grafen von Montfort als Hausheiliger verehrt wurde. Nach den neuesten Erkenntnissen handelt es sich bei dem seligen Johannes von Montfort um den Grafen Johannes I. von Montfort-Amaury in Frankreich, der nach 1217 geboren wurde. Er nahm 1248 am Kreuzzug teil und starb im Winter 1248/49 infolge Krankheit. Begraben wurde er in Nikosia auf Zypern, wo sein Grab von der Bevölkerung sehr verehrt wurde.
Auf der unteren Seite des Fensters ist Christus mit den fünf törichten Jungfrauen. (Quelle B)
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Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
F2 linkes Fenster aus der Offenbarung
Da erscheint am linken Chorfenster von oben Christus mit den sieben Leuchtern und sieben Sternen, mit dem Schwert im Munde. Darunter treten die Ältesten zum Throne Gottes; das Lamm löst das erste Siegel der Schriftenrolle, die von der Hand Gottes gehalten wird, und hervor stürmen die apokalyptischen Reiter: der Sieger auf steigendem Pferd, der Reiter der Not, der Krieg und der Tod. Beim Öffnen des fünften Siegels kommt ein Engel, um die Seelen der für Gottes Wort Ermordeten mit einem weißen Gewand zu bekleiden. Vielerlei Tode von Märtyrern werden geschildert. Bei der Öffnung des sechsten Siegels halten vier Engel die Winde ab und vier Auserwählte erscheinen in weißen Gewändern. Johannes mißt den Tempel Gottes und weist den Heiden den Vorhof zu, und mit den beiden Zeugen ist die Herrschaft des Todes zu Ende. (Quelle B)
Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
F4 rechtes Fenster aus der Offenbarung
Im rechten Chorfenster erscheint unten das babylonische Weib auf dem siebenköpfigen Tier, darüber steht Michael der Drachentöter. Im brennenden Babylon werfen die Händler ihre Waren weg, denn das Leben ist zu Ende. Die Kirche und eine himmlische Gestalt jubeln über den Untergang der heidnischen Welt, und ein Engel wirft den Mühlstein ins Meer. Aasgeier stürzen sich auf die Leichen der Herren dieser Welt. Darüber aber reitet Christus als Sieger auf weißem Roß, mit dem Schwert im Munde und der siebenfachen Krone auf dem Haupt, gefolgt von vier Reitern. Darüber erstrahlt das himmlische Jerusalem mit den zwölf Toren von Perlen, bewacht von je einem Engel. Wieder erscheint das Lamm auf dem Hügel, dem die vier Lebensströme entfließen und auf dem zwei Lebensbäume zwölfmal Früchte tragen. Hoch oben aber steht das apokalyptische Weib mit dem Kind auf dem Arm, bekleidet mit der Sonne und umgeben von zwölf Sternen. (Quelle B)
Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
F3 Mittelfenster
Im Mittelfenster sitzen unten die zwölf Apostel als Richter über die zwölf Stämme. Über ihnen thront die Muttergottes mit Siegeskrone, Schmerzenskrone, Lilie und Apfel. Zwei mächtige Posaunenengel künden die Wiederkunft des Herrn an. Zwischen ihnen hält ein Engel das T-Kreuz. Auf golden strahlendem Grund, umgeben von Wolken, erscheint Christus und zeigt seine Wundmale. Über ihm schwebt der Heilige Geist und um ihn stehen vier Engel. Zwei davon zeigen die Bücher des Lebens und der Kirche, der Engel der Ernte hält Sichel und Ähren, der vierte bringt den Krug mit der himmlischen Labe. Im oberen Abschnitt des Mittelfensters thront Gott Vater jugendlich dargestellt, in der Hand hält er die Rolle mit den sieben Siegeln und ist von vielen lebendigen Wesen umgeben. (Quelle B)
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Innen (11)
Sakramentsglocke
Marienkapelle im Turm
Hl. Antonius · Weihwasserbecken · Denkmal der Grafen von Montfort
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Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
Maria im Turm
Die kleine Tür im Chor gegenüber der Sakristei führt in den Turm. Aus dem ältesten Teil der St. Gallus-Kirche, dem gotischen Turmgewölbe aus dem 15. Jahrhundert, ist eine Kapelle geworden. Der umgestaltete Zelebrationsaltar von 1966 hat hier einen würdigen Platz gefunden. Über ihm lädt die spätgotische Madonna aus der Multscher-Schule vom früheren Marienaltar zu Gebet und stiller Verehrung ein. (Quelle D)
Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
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Gewölbe- & Konsolensteine

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
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i12
Innen (12)
Orgel
Giebelfenster von Helmut Lutz
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Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus
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Informationen zur Orgel
Die Orgel wurde 1957 als Opus 282 der Fa. Albert Reiser, Biberach, erbaut. Im Zuge der Neugestaltung des Kirchenraumes und dem daraus resultierenden Ab- und Wiederaufbau wurde das Instrument 1993 provisorisch saniert und in seiner Klanglichkeit grundlegend verändert: Dem ursprünglich sehr zurückhaltenden und in seinen Grundzügen durchaus der Spätromantik erwachsenen Werk wurde eine dem Neobarock verpflichtete, in vielerlei Hinsicht überzeichnete Klanggestalt übergestülpt. Sowohl technisch als auch klanglich befand sich das Instrument zuletzt in einem besorgniserregenden Zustand.
Der im Jahr 2004 gegründete "Arbeitskreis Orgelumbau" setzte sich zum Ziel, mittels einer gründlichen Überarbeitung das an sich wertvolle Instrument zu erhalten, damit es auch für die nachkommenden Generationen erklingen kann – zum Lobe Gottes und zur Freude und Erbauung der Menschen.
Technische Zuverlässigkeit und ein warmer und angenehmer Klang bei größtmöglicher stilistischer Offenheit waren wichtige Zielsetzungen des Umbaus; im Blick dabei immer auch die Begleitung der singenden Gemeinde und der Chöre. Alle brauchbaren Teile der Orgel, das sind ca. 80% der Pfeifen sowie das eigentliche „Herz“ der Orgel, die Windanlage, wurden wieder verwendet. Um den Anforderungen an ein modernes gottesdienstliches und konzertantes Spiel gerecht zu werden, wurde ein neuer Spieltisch erbaut.
(Quelle: Website der Kirchgemeinde)
Orgel-Disposition
Hauptwerk (I) | Rückpositiv (II) | Schwellwerk (III) | Pedal |
Praestant 16’ Principal 8’ Flöte 8' Viola da Gamba 8' Octav 4' Spitzflöte 4’ Quinte 2 2/3' Superoctav 2' Mixtur III-IV Cymbel II Cornett V Fagott 16' Trompete 8' Clairon 4' Koppeln III/I II/I III/I 4' III/I 16’ II/I 16’ |
Praestant 8’ Bourdon 8' Quintatön 8' Principal 4' Rohrflöte 4' Sesquialtera II Octav 2’ Quinte 1 1/3' Cromorne 8' Tremulant Koppeln III/II III/II 4' III/II 16' II/II 16' |
Bourdon 16' Hornprincipal 8’ Hohlflöte 8' Salicional 8' Vox coelestis 8' Octav 4' Traversflöte 4' Nasard 2 2/3’ Doublette 2' Terz 1 3/5' Progressio II-V Dulcian 16' Trompette harm. 8' Oboe 8' Tremulant Koppeln III/III 4' III/III 16' III Äquallage ab |
Grand Bourdon 32’ Principalbass 16' Subbass 16' Große Quinte 10 2/3’ Octavbass 8" Gedecktbass 8' Gemsbass 8' Quinte 5 1/3' Choralbass 4" Basszink III Posaune 16' Trompete 8’ Koppeln III/P II/P I/P III/P 4' II/P 4' |
Röhrenglocken g - g" (auf allen Klaviaturen spielbar, repetierend)
Spiel- und Registertraktur elektrisch mit fahrbarem Spieltisch
Elektronische Setzeranlage mit 9x10.000 Kombinationen, Übertragungsanlage als Bus-System mit eingebautem MIDI-Recorder
Manualzungenabsteller
Pedalzungenabsteller
Tasten- und Registerfessel
frei programmierbares Registercrescendo
(Quelle: Website der Kirchgemeinde)

Die Giebelfenster von Helmut Lutz
Beim Blick vom Chor zur Empore fallen die zwei leuchtenden Fenster links und rechts der mächtigen Orgel ins Auge, mit denen bei der 2. Umgestaltung der Kirche die gesichtslose Fassade wieder gegliedert wurde. Fast scheint es, als hielten sie mit den Geyer'schen Chorfenstern Zwiesprache, schwingen sie doch in ähnlichem Farbklang aufeinander zu. Von Helmut Lutz in der Überlinger Glaswerkstätte Nikolaus Dierig in vielfältiger Technik komponiert, zeigt das rechte Glasfenster im Bild der Harfe, der Hand und dem Mund des Sängers den alttestamentlichen Psalmisten David. Das kleine Lamm in der linken unteren Bildecke verweist ebenfalls auf David als Hirten, der auch nach überlieferter Auffassung als Vertreter der Weltharmonie die Verschmelzung von Himmel und Erde über die Musik verspüren läßt. Die abgebrochene Acht, in der frühen Zahlenschreibung für die Vier stehend, deutet auf die kosmologische Weltdeutung in der Zahl Vier hin (vier Himmelsrichtungen, vier Jahreszeiten usw.).
Im linken Fenster läßt der Künstler mit einem riesigen Ohr die Musik als Sprache Gottes vernehmen. Der Schöpfer-Gott bringt mit einem Gong die Schöpfung in lebendige Schwingung, ausgedrückt in dem nach innen gehenden OM wie bei asiatischen Mönchen und im aufbrechenden christlichen Alleluja. Schimmernde Goldposaunen verkünden diesen Befreiungsruf, in den alle Kreatur einstimmt bis hin zu den Insekten mit ihrem Summen und den Vögeln mit ihrem Jubilieren. (Quelle D)
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Tettnang - Impressum
Pfarrkirche St. Gallus fotografiert am 23.04.2015
(c) 2015 Foto-Kunst Andreas Keller - Ehrenhalde 14, 70192 Stuttgart
Auf Kirchen-Online veröffentlicht am 07.07.2015

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