Zarcuns - Nossa Dunna de la Naiv

Zarcuns - Nossa Dunna de la Naiv (Kapelle St. Maria zum Schnee)

In Giuv lebte einmal ein frommer und heiliger Mann namens Gionet. Obwohl in den irdischen Wissenschaften nicht so bewandert, kannte er desto mehr das Leben der Heiligen und übte die Frömmigkeit in besonderer Art und Weise. Sein Hauptgebet war das Vaterunser. Er meditierte dessen Inhalt mit dem Geist und vertiefte sich somit in die grossen Wahrheiten des Gebetes, das Gott selber gelehrt hat. Um ein Vaterunser zu beten, benötigte er eine halbe Stunde, und zwar von Giuv bis Zarcuns. Vermutlich schritt er auf dem Fussweg, der noch heute durch Budas, Cascharullas, Flurin und Zarcuns führt. Diesen Weg gingen die Bewohner von Giuv auch mit ihren Verstorbenen, und vielleicht war das der erste Weg durch das Tal. Als Gionet einmal so des Weges ging, das Vaterunser betete und meditierte, erschien ihm die Muttergottes dort, wo heute die Kirche von Zarcuns steht. Sie liess ihn wissen, dass sie dafür besorgt sei, dass das Korn reife, wenn die Einwohner des Tujetsch mit einer Prozession hieher den Samstag heiligen wollten. Die Kapelle von Zarcuns sei dann von Gionet von Giuv gebaut worden.
(Pater Baseli Berther: Sas era nua Giuv ei? in Nies Tschespet 23, Seite 131.)
Quelle: Website Tarcisi Hendry (dort auch umfangreich weitere Informationen).

Bislang keine Informationen auf www.kirchbau.de

HANS BATZ, Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden:
Band 8, Seite 93 - 95

sowie
ERWIN POESCHEL, Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden:
Band V Birkhäuser Verlag Basel 1943 174 - 176
Scan zum Download (pdf) der entsprechenden Seiten
mit freundlicher Genehmigung des heutigen Rechteinhabers
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern

Die Fotografen der Abbildungen in Band V