Trun - Sontga Onna

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Trun - Caplutta Sontga Onna (Kapelle St. Anna)

"Die Caplutta Sontga Onna (rätoromanisch im Idiom Sursilvan für "Kapelle der heiligen St. Anna") ist eine Kapelle in der Gemeinde Trun in der Surselva im schweizerischen Kanton Graubünden.
Die erste urkundliche Erwähnung der Kapelle stammt aus einem Konsekrationsbrief vom 18. Oktober Jahr 1500, als Weihbischof Balthasar eine vermutlich bereits bestehende Kapelle der Jungfrau Maria, ihrer Mutter Anna und den Heiligen Andreas, Nikolaus Wolfgang und Helene weihte. Die Namen der Heiligen deuten auf eine Beziehung zum Bergbau. Am 15. Oktober 1515 wurde die capella gloriose virginis Marie et Sancta Anne genannte Kapelle mit drei Altären erneut geweiht. Gemäss der Chronik von Fortunat Sprecher von 1617 hatte sich damals das Patrozinium der Heiligen Anna bereits durchgesetzt.
Die heutige Kapelle, ein Barockbau mit polygonalem Chor, ist ein Neubau. Er wurde quer zum ursprünglichen Bau erstellt und am 13. Juli 1704 geweiht. Eine Gesamtrenovation erfolgte 1924, eine Innenrenovation 1994.
Die toskanische Vorhalle war ursprünglich wohl nicht geplant, da sie die Rundbogen überschneidet, die die Kapelle rundum gliedern. Die ersten Bemalungen der Vorhalle stammten aus dem 18. Jahrhundert. 1836 wurden sie durch Fresken von Ludwig Kühlental ersetzt, die bei der Renovation von 1924 durch Fresken von Otto Baumberger ersetzt wurden. Sie zeigen die Gründung des Grauen Bundes vom 16. März 1424 und dessen letzte Erneuerung von 1778.
Der nach Norden ausgerichtete Bau besteht aus einem dreijochigen Langhaus und eingezogenem polygonalem Chor. Die Wände sind durch Pilaster gegliedert. Der Hochaltar stammt aus der Zeit um 1704. Das Altarblatt zeigt eine Anna selbdritt von Fridolin Eggert. Die beiden hölzernen Seitenaltäre zeigen Abbildungen von Heiligen. Sie stammen von Jakob Soliva und sind mit 1717 datiert."
Quelle: Wikipedia

"T. war Gründungsort des Oberen bzw. Grauen Bundes, bis 1798 dessen Gerichts- und bis 1814 dessen Tagungsort (Jörgentag). An die frühere zentralörtl. Bedeutung erinnern der Ahorn, Symbol der errungenen Freiheit, unter dem der Bundsbrief 1424 beschworen und bis 1778 periodisch erneuert wurde, die 1500 erwähnte Kapelle St. Anna, die 1701 um eine Vorhalle mit hist. Gedenkbildern erweitert wurde, und die Cuort Ligia Grischa, der ehem. Klosterhof, in dem von 1428 an der Bundstag des Grauen Bundes abgehalten wurde (zu Beginn des 21. Jh. im Besitz der Stiftung Cuort Ligia Grischa, die dort das Museum Sursilvan untergebracht hat). 1739 kaufte T. den Klosterzehnten aus."
Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz (Auszug aus dem Artikel "Trun"

Inhalt

Detaillierte Informationen in

HANS BATZ, Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden:
Band 8, Seite 160 - 163

sowie
ERWIN POESCHEL, Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden:
Band IV Birkhäuser Verlag Basel 1942
Scan zum Download (pdf) der entsprechenden Seiten 424 - 428
mit freundlicher Genehmigung des heutigen Rechteinhabers
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern

Die Fotografen der Abbildungen in Band IV

Die Kirchgemeinden und Kaplaneien der "Pleiv catolica romana Trun"


1.1 · Drei historische Ansichten

(Quelle Wikimedia Commons )
H. Gaugin: Ahorn von Trun um 1825/30
Holzschnitt von Alexander und Arthur Calame: St. Annakapelle in Trun, 1860
Johann Rudolf Bühlmann (1812-1890) St. Anna-Kapelle, rechts hinten die Ruine der Burg Cartatscha (datiert 1876)

    • 1825

    • 1860

    • 1876

1.2 · Außen

1.3 · Ehrenhof des Grauen Bundes

Trun war 1424 Gründungsort des Grauen Bundes, bis 1798 dessen Gerichts- und bis 1814 dessen Tagungsort. Neben der erwähnten Kapelle Caplutta Sontga Onna liegt seit 1701 ein Ehrenhof des Grauen Bundes.

Der Ahorn von Trun steht neben der Caplutta Sontga Onna (Kapelle St. Anna) im Ehrenhof des Grauen Bundes an der Hauptstrasse oberhalb des Bahnhofs von Trun in der Surselva im Kanton Graubünden in der Schweiz.

Unter dem Bergahorn von Trun wurde am 16. Mai 1424 der Obere oder Graue Bund gegründet; jeweils am Georgstag wurden bis 1778 jährlich die Bundesversammlungen dort angehalten. Viermal wurde der Bund erneuert. 1750 hatte der Baum einen Umfang von rund 16 Meter. Im 19. Jahrhundert alterte der Baum schnell; der Stamm hatte sich in drei Stämme aufgeteilt. 1824 standen von den drei Stämmen noch zwei.

Auf Veranlassung des Kantonsforstmeisters Johann Wilhelm Coaz zog man im Jahr 1867 Schösslinge aus Samen.[1] Am 28. Juni 1870 wurde der beinahe 500-jährige Baum durch einen Sturm umgeworfen. An der gleichen Stelle wurde aus einem Samen des alten ein junger Bergahorn gepflanzt. Der Wurzelstock des alten Baumes wurde 1890 in den Sitzungssaal des Hauses Cuort überführt. Er kann heute im Landrichtersaal des Museums Sursilvan in Trun besichtigt werden.

1701 wurde der sogenannte Ehrenhof des Grauen Bundes angelegt, in dem bedeutende Persönlichkeiten der Region durch Gedenktafeln geehrt werden. Die Kapelle St. Anna wurde 1704 über einem um 1500 erwähnten Vorgängerbau erbaut.

Quelle: Wikipedia

1.4 · Vorhalle (Südfront)

    • Der Schwur von 1424

    • Tagsatzung von 1778

2.1 · Innen Übersicht

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2.2 · Kanzel (1704) & Taufstein

    • Taufstein

2.3 · Linker Seitenaltar

2.4 · Rechter Seitenaltar

3 · Chorbogen mit Marienverkündigung & Crucifix

4.1 · Volksaltar

4.2 · Hochaltar

5.1 · Deckenfresken

    • Maria vom Siege

      (über dem Eingang)

    • Stammbaum Jesse

      (im Schiff)

    • Geburt Mariens

      (vor dem Chorbogen)

    • Die heilige Familie

      (im Chor)

Kreuzigungsbild

5.2 · Gurtbänder im Schiff

Gurtbänder im Schiff · Quellen und Übersetzung

Die Sprüche aus Mariengebeten sind verschiedenen Quellen entnommen:

In conceptione tua, O Virgo, immaculata fuisti.
Bei deiner Empfängnis, o Jungfrau, welche unbefleckt gewesen ist
Gebet beim Fest der Unbefleckten Empfängnis (8. Dezember)

[siquidem] ex fructu arbor agnoscitur.
Denn an der Frucht erkennt man den Baum
Mt. 12, Vers 33

Ora pro nobis Patrem, cuius Filium peperisti.
bete für uns zum Vater, dessen Sohn du geboren hast
Gebet beim Fest der Unbefleckten Empfängnis (8. Dezember)

et benedictus fructus ventris tui [Iesus]
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
aus dem "Ave Maria, gratia plena"

5.3 · Glasfenster

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Impressum

Kapelle Sontga Onna fotografiert am 20.05.2013 + 04.07.2014
2015 Foto-Kunst Andreas Keller - Ehrenhalde 14, 70192 Stuttgart
Auf Kirchen-Online veröffentlicht am 14.05.2015

Übertragen in neues Webdesign im Dezember 2024, wesentlich verändert

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