Disentis - Sontga Gada (St. Agatha)
Informationen / Links zu
Disentis - Kath. Kirche Sontga Gada (St. Agatha)
Wandert man aus Disentis den alten Weg zum Lukmanierpass, kommt man zuerst an der Pfarrkirche vorbei und auf der "Via Sontga Gada" zur Kirche St. Agatha. Sie liegt verborgen auf einer Wiese im Wald hoch über dem Vorderrhein. Hat man diesen überquert gelangt man nach Crusch / Mompé Medel und von dort weiter nach Curaglia...
Aus der Geschichte der Kapelle Sankta Agatha:
"Die Kapelle Sankta Agatha ist die älteste noch existierende Kirche in Disentis. Das Kloster liess sie um 1100 erbauen. Sie ist also etwa 200 Jahre älter als die schweizerische Eidgenossenschaft.
1100 - Errichtung der Kirche
1387 - Ein Brand zerstört sie fast gänzlich.
1420 - Abt Pieder da Pultengia lässt sie renovieren und vergrössern.
1500 - Nachrenovierung. Ausbrechen der grossen Fenster in der Nordfassade. Die kleinen Rundbogenfenster werden zugemauert. (Im Jahre 1992 erfolgte genau das Gegenteil.)
1979 - Sanierung des Daches, des Turmes, des Verputztes und der Fundamente.
1992 - Restauration der Fenster, der Decke und des Fussbodens.
In einer nächsten Fase müssten die Malereien an der Nordfassade restauriert werden. (Dringend ist es nicht.) Im Moment übesteigt es aber unsere Möglichkeiten.
Ein Blick auf die Malereien
1430-1440 - Malereien an der Nordwand. Szenen aus dem Leben der heiligen Agatha.
1440-1460 - Bilder in der mittleren und in der südlichen Apsis (Chor).
ca. 1460 - Bilder auf der Südwand. Besuch der Könige. Die Könige und ihre Begleiter tragen Kleiden aus der Zeit Karls des Kühnen (1433-1477). Sogar Maria ist eine burgundische Hofdame. Zur Zeit Christi kleidete man sich anders. Aus der gleichen Zeit stammt auch das Bild der Madonna mit dem Schutzmantel. (Südseite, links vom Eingang).
1616 - Ausmalung der linken Apsis
1707 - Die Fresken an der Nordwand werden (leider) übermalt.
1920 - Die Bilder von 1707 werden entfernt, und die ursprünglichen Malereien freigelegt.
1992 - Eine Untersuchung der Fresken vom 15. Jahrhundert ergab, dass diese nie eine Veränderungen erfuhren. Sie erstrahlen also im ursprünglichen Glanz. Dies ist sicher dem Umstand zuzuschreiben, dass die Kapelle trockene Fundamente hat und nie beheizt wurde.
Inhalt
Sankta Agatha war weder Talkiche noch Pfarrkirche. Ihre Funktion war die einer Kirche an der Passstrasse und als Kirche am Dorfeingang.
Agatha wird als Schutzheilige der Wanderer, der Wege und Brücken verehrt, vor allem aber als Helferin gegen Feuersbrunst und Heimweh.
Heutiger Gebrauch: Heilige Messe am zweiten Bitttag und am letzten Freitag im Juni. Häufiger Gebrauch für private Anlässe, wie Gottesdienste, Meditationen u. Ä."
Quelle: Kurzbeschreibung (A5-Zettel) in der Kapelle
Die Kirche war ausführlich und exzellent im Internet dokumentiert (leider nur in Romantsch) auf der Website des Kirchenbezirks Disentis - im Sommer 2013 leider nicht mehr auffindbar.
Informationen zur Kirche auf Disentis/Sedrun und Wikipedia
Informationen (Wikipedia) zu Agatha
Detaillierte Informationen in
HANS BATZ, Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden:
Band 8, Seite 22
sowie
ERWIN POESCHEL, Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden:
Band V Birkhäuser Verlag Basel 1943
Scan zum Download (pdf) der entsprechenden Seiten 97 - 107
mit freundlicher Genehmigung des heutigen Rechteinhabers
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern
Die Fotografen der Abbildungen in Band V
siehe auch:
P. Notker Curti, Kunstschätze der Kirchen von Disentis und Umgebung
1 · Außen
2 · Innen Übersicht
3 · Ostwand mit 3 Apsiden
3.1 · Fresken neben / über den Chor-Apsiden
4.1 · Martyrium der hl. Agatha
4.2 · Geburt Jesu zu Bethlehem
Christi Geburt - Detail
4.3 · Schutzmantelmadonna
Schutzmantel-Madonna - Detail
4.4 · Aus dem Leben der Hl. Agatha
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Impressum
Kirche Sontga Gada (St. Agatha) fotografiert am 15. + 16.06.2011
(c) 2011 Foto-Kunst Andreas Keller - Ehrenhalde 14, 70192 Stuttgart
Auf Kirchen-Online veröffentlicht am 04.08.2011
Übertragen in neues Webdesign im Juli 2024
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