Darvella - Sogn Giusep (St. Josef)

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Darvella - Kath. Kapelle Sogn Giusep (St. Josef)

In der Kirche liegt ein kleiner Führer (A4 - Blatt), aus dem hier zitiert wird:

Kapelle St Joseph (s. Giusep) in Darvella
Patrozinium: 19. März

Baugeschichte:
Die kleine Kapelle St. Joseph in Darvella, einem nordöstlich von Trun gelegenen Weiler, wurde 1676 erbaut und am 26. Juni desselben Jahres geweiht. Am 24. Juni 1683 erfolgte anlässlich einer bischöflichen Visitationsreise die neuerliche Konsekration der Anlage. Johann Jakob Riegg aus Sumvitg gestaltete 1702 den Innenbereich der Kapelle mit Wandmalereien aus. Die letzten Restaurierungen wurden 1967 und 1982 durchgeführt.

Aussenbau:
St. Joseph steht in leichter Hanglage am südlichen Rand des Ortskerns von Darvella. Die reizvolle kleine Anlage besitzt eine plastische Gliedeiung aus Eckvorlagen und Gesims, die am Chor durch eine mit malerischen Mitteln gestaltete Arkadenreihe ersetzt wird. Das einheitliche Satteldach schliesst beide Bauteile zusammen, wobei sich über dem Chor ein turmartiger Dachreiter mit rundbogigen Schallöffnungen und einer Zwiebelhaube erhebt. Das Vorzeichen vor der 1676 bezeichneten Giebelfassade steht auf einem hohen Sockel und öffnet sich durch geschnitzte Arkadenbögen mit balusterförmigen Säulen

Inhalt

. Die Deckenmalereien aus den Jahren 1810-20 an der kleinen Quertonne zeigen in der Mitte ein lorbeergerahmtes Medaillon mit dem segnenden Gottvater sowie reizvolle Akanthusranken mit Voluten und Engelsköpfchen und die Evangelistenzeichen. In der Schildwand über dem segmentbogigen Eingang sind Szenen aus der Kindheit Jesu dargestellt (v.li.): Die Flucht nach Ägypten, die Geburt in Bethlehem und die Anbetung der Hl. Drei Könige. Die gegenüberliegende Schildwand zeigt die Hl. Familie auf dem Weg zum Tempel. Der kleine Holzaltar auf der linken Seite des Portikus diente am Kirchweihtag der vielbesuchten Prozession als Aussenaltar.

Detaillierte Informationen in

HANS BATZ, Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden:
Band 8, Seite 171

sowie
ERWIN POESCHEL, Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden:
Band IV Birkhäuser Verlag Basel 1942
Scan zum Download (pdf) der entsprechenden Seiten 440 - 442
mit freundlicher Genehmigung des heutigen Rechteinhabers
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern

Die Fotografen der Abbildungen in Band IV

1.1 · Außen

1.2 · Vorhalle

2 · Informationen - Innen

Innenraum:
Der kleine Saalraum besteht aus einem einjochigen, ungegliederten Schiff mit Segmentbogenfenstern, das von einer Längstonne über einem umlaufenden Gesims überwölbt wird. Nach dem runden, glatten Chorbogen folgt der gering eingezogene, dreiseitig geschlossene Chor mit Stichkappengewölbe. Die ganze Deckenzone über dem Kranzgesims und den Chorbogen überziehen volkstümliche Bilder von stark dekorativer Wirkung und Farbigkeit, die 1702 von Johann Jakob Riegg gemalt wurden und nahezu die gesamte Heilsgeschichte umfassen. Der Stuckrahmen in Vierpassform im Chor zeigt die Krönung Mariens, umgeben von üppigem Ranken- und Blattwerk mit Engelsköpfchen. Im linken Schildbogen schliesst die Darstellung der Vermählung von Maria und Joseph an, wahrend rechts der Tod des hl. Joseph zu sehen ist Auf der Laibung des Chorbogens folgen von Lorbeerkränzen umwundene Tondi mit den Rosenkranzgeheimnissen, während sich auf seiner Stirnseite die Verkündigung an Maria anschließt. Die Langhausdecke über dem marmorierten Kranzgesims gliedert sich in zwei grosse seitliche Bogen-felder und eine schmale Mlttelzone, die Stucktondi mit Sonne und Mond sowie eine Stuckkartusche mit dem hl. Michael als Seelenwäger umfasst. Im rechten Bogenfeld ist ein Engelskonzert mit der hl. Cäcilie dargestellt, während die vielfigurige Szene links das Jüngste Gericht schildert. In der südlichen Schildwand über dem Portal befindet sich ein Teil der Vita des hl. Nikolaus, der den drei Bräuten heimlich die Mitgift schenkt.

Der Hochaltar im Chor, eine reich ornamentierte Ädikula mit goldenen Säulen, rahmt ein hervorragendes Altarblatt der Hl. Familie von der Hand des Johann Rudolf Sturn, das um 1653 entstand. Sturn leitete Mitte des 17. Jh. eine vielbeschäftigte Werkstatt in Graubünden, als deren Hauptwerk das Altarblatt des Rosenkranzaltares der Churer Kathedrale gilt. Das Gemälde in Darvella ist eine eigenhändige Variante Sturns, die den Bildausschnitt enger fasst und ganz auf die Personen konzentriert. Seine Orientierung an niederländischen Vorbildern spiegelt sich hier in der Darstellung von Maria und Joseph als vornehmem Bürgerpaar mit portraithaften Zügen. Bei der knienden Stifterfigur am linken unteren Bildrand handelt es sich um Christoph von Mohr, der von 1637-55 Dompropst in Chur war. Die seitlich anschliessenden Büstenreliquiare der hll. Vinzenz und Reparata aus der Zeit um 1717 werden der Werkstatt des Johann Ritz aus Selkingen (VS) zugeschrieben.
Das geschnitzte und mit Rocaillen verzierte Antependium entstand 1750, wohl in der Nachfolge des Placidus Schmidt.
Das vorzügliche barocke Chorgitter aus filigranem Rankenwerk und Blüten stammt aus der Zeit um 1700 und zählt vielleicht zum Werk des Kunstschlossers Bruder Joseph Bäz aus Disentis (gest. 1737).

Quelle: Kirchenführer

2.1 · Innen

2.2 · Hochaltar

Hochaltar - Details

3.1 · im Chor

3.2 · Chor - Apsis

3.3 · Chorbogen (Laibung): 13 Tondi (Rosenkranzgeheimnisse)

1. Abteilung: Jesus, den du, o Jungfrau, ...
(es fehlt das 1. Geheimnis "vom Heiligen Geist empfangen hast.")

2. Abteilung: Jesus, der für uns ...
.

3. Abteilung: Jesus, der ...
(es fehlt das 5. Geheimnis "dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat." ==> Deckenmedaillon im Chor)

Transparent Pixel

 

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4.1 · Langhausdecke

4.2 · Südseite (über dem Eingang)

4.3 · Bilder

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Impressum

Kapelle Sogn Giusep (St. Josef) fotografiert am 14.10.2007, 26.08.2010
+ 9 Fotos von Iso Tuor 25.10.2011
2013 Foto-Kunst Andreas Keller - Ehrenhalde 14, 70192 Stuttgart
Auf Kirchen-Online veröffentlicht am 29.07.2011 / 02.02.2013

Übertragen in neues Webdesign im Juli 2024

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